24. Mai 2017

DAHW begrüßt Wahl von Dr. Tedros

Dr. Tedros (2. v. r.) beim Jubiläum in Bisidimo mit Ato Ahmed, Irene Kober und Freifrau Gudrun von Wiedersperg (v. l. n. r.)
Dr. Tedros (2. v. r.) beim Jubiläum in Bisidimo mit Ato Ahmed, Irene Kober und Freifrau Gudrun von Wiedersperg (v. l. n. r.) Foto: DAHW

Erstmals ein Afrikaner zum Generaldirektor der WHO gewählt

(Würzburg, 24. Mai 2017). Dr. Tedros Adhanom Ghebreyesus ist neuer Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation WHO. Der 52-jährige Arzt setzt sich dafür ein, dass jeder Mensch Zugang zu medizinischer Versorgung bekommt. Als äthiopischer Gesundheitsminister hat er die Voraussetzungen für eine flächendeckende medizinische Versorgung geschaffen und dabei mit der DAHW zusammengearbeitet.

Zum 50. Jubiläum des ersten DAHW-Projekts Bisidimo hat Dr. Tedros, wie er einfach nur angesprochen wird, im Jahr 2008 einheimische Mitarbeiter, Vorstandsmitglieder und ehrenamtliche Helfer der DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe nach Adis Abeba eingeladen, ein Zeichen hoher Wertschätzung. Kontakt gab es schon, seit er vier Jahre zuvor Gesundheitsminister wurde: Die DAHW unterstützt seit vielen Jahren maßgeblich das nationale Lepra- und TB-Programm und ist damit ein wichtiger Partner des äthiopischen Gesundheitssystems.

Die flächendeckende Versorgung von Menschen, die an Lepra oder TB erkrankt sind, waren auch das Vorbild für seine Reform des Systems: Jeder Mensch in Äthiopien sollte Zugang zu medizinischer Grundversorgung bekommen. Überall im Land entstanden in dieser Zeit Gesundheitsposten, deren Mitarbeiter von medizinischem Fachpersonal in übergeordneten Gesundheitszentren unterstützt werden.

Ato Ahmed Mohammed, DAHW-Repräsentant für Ostafrika und seit vielen Jahren Büroleiter der DAHW in Äthiopien, freut sich über die Wahl von Dr. Tedros – nicht nur, weil er ein Landsmann ist und überhaupt der erste Afrikaner in dieser Position. Ato Ahmed ist überzeugt, dass es möglich ist, für alle Menschen weltweit eine medizinische Grundversorgung zu etablieren und die WHO müsse dafür die Maßstäbe setzen.

Die DAHW hat darüber hinaus auch die Hoffnung, dass die WHO sich nun verstärkt den Problemen auf dem afrikanischen Kontinent zuwendet, wo die schwächsten Gesundheits- und Sozialsysteme weltweit zu finden sind und viele Menschen an eigentlich leicht zu behandelnden Krankheiten sterben, weil sie keinen Zugang zu Diagnose und Therapie haben.