Auch wenn die Weltgesundheitsorganisation WHO die Tuberkulose schon 1993 zum „weltweiten Notfall“ erklärt hat, verursacht diese behandelbare Infektionskrankheit bis heute eine schwer kontrollierbare Pandemie.

Im Rahmen der Nachhaltigen-Entwicklungsziele (Sustainable Development Goals, SDGs) hat sich die UNO Ziele zur Bekämpfung von Armut und den wichtigsten Infektionskrankheiten gesetzt. So soll(en) bis 2030 die Neuerkrankungsrate an Tuberkulose um 80% sinken und die Tuberkulose-Todesrate im Vergleich zum Jahre 2015 um 90% reduziert werden.

Komponenten der aktuellen „End TB“ Strategie

1. Integrierte, patientenorientierte Behandlung und Prävention.

  • Frühe Diagnose der Tuberkulose, inklusive obligater Resistenzbestimmung sowie eine systematische Untersuchung der Kontakte und Hochrisikogruppen.
  • Behandlung und Unterstützung aller mit Tuberkulose und MDR-Tuberkulose-Infizierten.
  • Realisierung von Tuberkulose/HIV Co-Programmen und Behandlung von Begleiterkrankungen/Komorbidität.
  • Präventive Versorgung von Hochrisikogruppen und Impfung gegen Tuberkulose.

2. Ambitionierte Strategien und unterstützende Systeme

  • Politisches Engagement mit entsprechenden Mitteln zur Prävention und Behandlung von Tuberkulose.
  • Engagement von Gemeinden, zivilgesellschaftlichen Organisationen sowie öffentlichen und privaten Gesundheitsdienstleistern
  • Allgemeine Krankenversicherung, Einführung eines effektiven Meldewesens, qualitative und vernünftige Verwendung von Medikamenten und Infektionsskontrolle.
  • Soziale Sicherheit, Armutsbekämpfung und Reduktion weiterer Risikofaktoren der Tuberkulose.

3. Verstärkte Forschung und Innovationen

  • Entdeckung, Entwicklung und schnelle Einführung von neuen Werkzeugen, Maßnahmen und Strategien.
  • Angewandte Forschung zur Förderung, Optimierung der Umsetzung und Maximierung des Effektes von Innovationen.

Vorher gab es ein Millenium Development Goal der WHO. Hierzu ein Rückblick:

  • Das Jahrtausend-Ziel des Aufhaltens und Umkehrens der TB Epidemie bis 2015 ist weltweit erfüllt.
  • Die Verbreitung der TB ist, seit dem Jahr 2000, um 1,5% pro Jahr gesunken und nun um insgesamt 18% gefallen.
  • Die TB-Todesrate ist zwischen 1990 und 2015 um 47% gesunken.
  • Es wurden schätzungsweise 43 Millionen Leben zwischen 2000 und 2014, durch TB-Diagnosen und die entsprechende Behandlung gerettet.
  • Das Ziel die TB-Epidemie bis 2030 zu beenden, befindet sich unter den vereinbarten Zielen für Nachhaltige Entwicklung (SDGs).

Die DAHW fühlt sich den SDGs verpflichtet und trägt mit eigenen Kräften zum Ziel der Beendung der TB Epidemie bis 2030 bei:

  • Klinische Behandlung und Betreuung von TB-Patient:innen, z.B. in Liberia, Afghanistan, Pakistan, und Indien, wird direkt von DAHW-Mitarbeiter:innen oder lokalen Partnern durchgeführt.
  • Unterstützung von Direct Observed Treatment (DOT) Behandlungszentren, inklusive der Ausbildung von Gemeindearbeiter:innen, z.B. in Indien.
  • Aktive Fallfindung von Kindern mit TB und Verhinderung von Ansteckung von Kindern, die TB-Fälle in der Familie haben und/oder HIV-positiv sind, z.B. in Uganda und Afghanistan.
  • Unterstützung der Betreuung von besonders TB gefährdeten Gruppen, z.B. Häftlinge, Kinder, Frauen im Togo, Tansania, Äthiopien und Afghanistan.
  • Unterstützung von Forschungsprojekten, die auf die Verbreitung von neuen Technologien und Diagnosemethoden abzielen, z.B. GeneXpert – Einführung in Tansania