Was ist eigentlich Inklusion und was hat sie mit der Lepra zu tun?

Inklusion beschreibt das Recht auf Teilhabe in der Gesellschaft für alle Menschen und heißt in der Übersetzung Zugehörigkeit.

Auch heute ist Lepra in vielen Ländern im Süden unserer Welt immer noch keine ganz „normale Krankheit“. Das Stigma, mit dem die Lepra belastet ist, führt zu Diskriminierung und Ausgrenzung. Ursachen liegen in den tief sitzenden, über Jahrtausende weitergetragenen Ängsten der Menschen vor Ansteckung und den möglichen körperlichen Schädigungen, die als Folge auftreten können.

So bekommt der Begriff Inklusion für Leprakranke eine besondere Bedeutung. Inklusion beschreibt das Recht auf Teilhabe in der Gesellschaft für alle Menschen und heißt in der Übersetzung Zugehörigkeit. Inklusion verwirklichen, bedeutet: Jeder Mensch wird akzeptiert und ist gleichberechtigt, dabei ist es ganz normal, verschieden zu sein.

In unserem DAHW-Kurzfilm erklärt Deepak Verma, ein Junge aus dem indischen Jaipur, die „Inklusion“ am Beispiel seiner eigenen,von der Lepra betroffenen, Familie.

In der Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen ist das Menschenrecht auf Inklusion weltweit festgeschrieben. Auch von Deutschland wurde dieses Abkommen im Jahr 2009 ratifiziert.

Gesellschaftliche Ausgrenzung und Stigmatisierung sind Faktoren, die Menschen mit Behinderung an der Verwirklichung ihres Rechts auf ein selbstbestimmtes Leben hindern.

Rund eine Milliarde Menschen lebt mit einer Art von Behinderung, etwa 80 Prozent davon in Entwicklungsländern. Menschen mit Behinderung haben vielfach nur unzureichend Zugang zu Bildung, Ausbildung, Gesundheitsversorgung oder Einkommen schaffenden Maßnahmen. Ein großer Teil von ihnen ist infolgedessen von Armut betroffen.

Die Inklusion von Menschen mit Behinderung ist für die Entwicklungszusammenarbeit eine globale Herausforderung. Die Bedürfnisse behinderter Menschen müssen in den Projekten der Entwicklungszusammenarbeit stärker als bisher und umfassend berücksichtigt werden, um Armutsbekämpfung zu verwirklichen.