(Würzburg, 09.08.2010) „Die Not der Menschen wird jeden Tag größer. Unsere Helfer tun alles, was möglich ist, um den Flutopfern Hilfe zu bringen, aber der Regen erschwert alle Maßnahmen“, fasst Shalid Ahmad die Lage in Pakistan zusammen. Mehr als eine Woche nach Beginn der stärksten Monsunregenfälle in der Geschichte Pakistans wächst die Verzweiflung der Menschen. „Nachdem die Regierung erklärt hat, dass sie die Rettungs- und Hilfsmaßnahmen nicht mehr unter Kontrolle hat, verlieren die Menschen die Hoffnung“, berichtet der Geschäftsführer des Marie Adelaide Leprosy Center (MALC). Die Teams des DAHW-Partners stoßen an ihre Grenzen, wenn sie Lebensmittelpakete ausgeben und versuchen, den Betroffenen ein wenig Mut zu machen. „Eine Mutter war fast wahnsinnig vor Schmerz, sie hat sechs ihrer acht Kinder in den Fluten verloren“, berichtet Shakil Ahmad.
Die MALC-Teams haben bereits mehr als 1.000 Lebensmittelpakete mit einer Wochenration Reis, Mehl, Linsen, Öl, Zucker, Tee, Trockenmilch und Kekse ausgegeben, dazu Kochutensilien und Streichhölzer. Außerdem verteilen sie Planen und Zelte, damit die Menschen sich provisorische Unterkünfte bauen können, berichtet der MALC-Geschäftsführer.
Die vorhergesagten schweren Regenfälle auch im Nordwesten könnten die Lage weiter erschweren und die Flüsse noch mehr anschwellen lassen. Unterdessen haben die Fluten die Distrikte Sukkur, Dadu und Larkana in der Provinz Sindh erreicht und mehr als 2.000 Dörfer überschwemmt. Manche Dörfer seien nur noch Inseln, so Shakil Ahmad. Auch dort helfen Teams von MALC. Die Landwirtschaftskammer der Provinz fürchtet, dass die Ernten durch die Wassermassen komplett zerstört werden könnten.
Die DAHW hat für Soforthilfe und Wiederaufbau in Pakistan 100.000 Euro bereitgestellt und bittet um Spenden. Über ihren Partner Marie Adelaide Leprosy Center (MALC) leistet sie Soforthilfe und wird auch den Wiederaufbau fördern. Mehr als 800 Helfer, die in den betroffenen Gebieten normalerweise Lepra- und Tuberkulosepatienten betreuen, sind vor Ort und müssen nicht erst weite Wege zurücklegen. Auch sechs Ärzte und eine Ärztin sind mit mobilen Teams unterwegs und leisten medizinische Hilfe.
Die DAHW fördert seit fünf Jahrzehnten medizinisch-soziale Projekte in Pakistan. Mit ihren Partnern Marie Adelaide Leprosy Centre (MALC) in Karachi, gegründet von Dr. Ruth Pfau, und Aid to Leprosy Patients (ALP) in Rawalpindi, geleitet von Dr. Christine Schmotzer, hat sie u.a. bei dem großen Erdbeben 2005 Soforthilfe und Hilfe beim Wiederaufbau geleistet.
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