27. September 2013

Besonderer Besuch zur Jubiläumsfeier im SFZ

Gemeinsam mit dem DAHW-Repräsentanten Ahmed Mohammed aus Äthiopien feierte das Sonderpädagogische Förderzentrum (SFZ) Würzburg am 25. September 2013 10 Jahre Unterstützung für Hilfsprojekte in Äthiopien.




 

Alle Fotos: Becker / DAHW


 

Ein von den Schülern selbst gestalteter Willkommensschriftzug begrüßte Ahmed Mohammed, der liebevoll auch „Ato Ahmed“ (Herr Ahmed) genannt wird, schon am Eingang. Kaum hatte er den Kopf durch die Tür gesteckt, wurde er auch schon von den ersten Schülern entdeckt, die ihren Klassenkameraden aufgeregt zuriefen: „Da ist er!“


 

In 10 Jahren Partnerschaft hatten Schüler und Lehrer des SFZ gemeinsam fast 10.000 Euro Spenden für Äthiopien gesammelt. Doch einige Tage vor der Jubiläumsfeier fehlten zur runden Summe noch ein paar Euros. Mit einer in der Schule aufgestellten Sammeldose und einigen großzügigen Spenden war es dann zum Stichtag geschafft: 10.000 Euro in 10 Jahren!


 

Die Feierlichkeiten begannen mit einer musikalischen Einstimmung in der Aula. Lehrer Dr. Kühl-Freudenstein an der Gitarre wurde von einigen Schülern an Trommeln, Rasseln und Klangstäben begleitet. Freifrau von Wiedersperg hatte mit ihren Schülern ein ghanaisches Chorstück samt kleiner Choreographie einstudiert.

 

Gudrun Freifrau von Wiedersperg, selbst Lehrerin am SFZ und gleichzeitig ehrenamtliche Präsidentin der DAHW, erinnerte sich an den Beginn der Partnerschaft. 2003 war sie auf einer Reise nach Äthiopien gemeinsam mit dem äthiopischen Ministerpräsidenten nach Bisidimo gefahren – der Ort, in dem die DAHW 1957 die erste Leprastation des Landes aufgebaut hatte. Der Ministerpräsident zeigte sich großzügig und fragte, was sich die Bewohner am meisten wünschen würden. Als Antwort sagte man ihm: „Eine Schule.“ Daraufhin versprach der Ministerpräsident den Anwesenden, ein Schulgebäude zu errichten, wenn die Dorfgemeinschaft selbst für die Inneneinrichtung und die Schulmaterialien aufkäme. Berührt von diesem Erlebnis und mit dem Wunsch, den Aufbau der Schule zu unterstützen, war Freifrau von Wiedersperg nach Deutschland zurückgekehrt. Zunächst hatte sie unter den Kollegen im Lehrerzimmer für die Idee geworben, mit den Schülern Spendensammelaktionen durchzuführen und mit dem Geld die Bewohner in Bisidimo zu unterstützen. Ihre Begeisterung trugen die Lehrerinnen und Lehrer dann in ihre Klassen und konnten auch die Schülerinnen und Schüler für das Projekt gewinnen. Für die vergangenen 10 Jahre Partnerschaft sei sie dankbar, schloss Freifrau von Wiedersperg, und auf die erreichten 10.000 Euro Spenden dürfe man stolz sein.

„What happened with your donations?” (Was passierte mit euren Spenden?) Um diese Frage zu beantworten, hatte Ato Ahmed viele Fotos aus Äthiopien mitgebracht. Die Bilder zeigten Schulbänke, Kinder aus armen Familien mit neuen Schuluniformen, Schulbücher und Hefte. Dazu erklärte der DAHW-Repräsentant, dass auch Absolventen der damals gebauten Schule unterstützt würden. Sie erhielten beispielsweise Transportgeld für den Weg zur weit entfernten Universität oder Stipendien, um eine Berufsausbildung abschließen zu können. Für die gesamte Dorfgemeinschaft sei vor allem die Gesundheitsversorgung, die medizinische Behandlung von Lepra- und Tuberkulosepatienten sowie Rehabilitationsmaßnahmen unschätzbar wichtig. All dies sei dank der finanziellen Hilfe aus Deutschland möglich. Dass vor allem Schülerinnen und Schüler sich so engagiert für Menschen einsetzten, die sie gar nicht kennen, darüber zeigte sich Ato Ahmed besonders beeindruckt. Zum Schluss dankte er dem tollen Team, das die Hilfe möglich macht: der Schulverwaltung, den Lehrern und natürlich den Schülern. „Thank you – not only for your money, but for your kindness!“ (Danke – nicht nur für euer Geld, sondern für eure Großherzigkeit!)

 

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