30. Januar 2014

DAHW nimmt Arbeit im Südsudan wieder auf

DAHW-Repräsentantin Leonore Küster und ihr Team haben ihre Arbeit im Südsudan wieder aufgenommen, nachdem das Büro zuvor wegen des bewaffneten Konflikts zwischen Regierungs- und Oppositionstruppen geschlossen worden war.

(Würzburg, 29. Januar 2014). Nach ausführlicher Diskussion hatten sich die Verantwortlichen in der Zentrale in Würzburg, im DAHW-Büro im ugandischen Kampala sowie Küster dafür ausgesprochen, schnell in den Südsudan zurückzukehren. Die nationalen Mitarbeiter hatten sich aus Sicherheitsgründen nach Uganda zurückgezogen. Die Lage sei zwar immer noch äußerst instabil, doch alles Notwendige für die Fortsetzung der Lepraarbeit könne nur vor Ort geregelt werden.

„Wo man lebt und arbeitet, ist man zu Hause. Ich habe mir große Sorgen gemacht, wie es den Menschen und vor allem den Patienten ergeht“, schreibt Leonore Küster in einer E-Mail vom DAHW-Büro in der südsudanesischen Hauptstadt Juba. Schon lange haben ein jahrzehntelanger Bürgerkrieg und eine schlechte Infrastruktur die Lepra-Arbeit der DAHW, ihrer Partner vor Ort - dem nationalen Lepra-Kontrollprogramm, dem Malteser Hilfsdienst, den Comboni-Schwestern und der lokalen Partnerorganisation AAA - sowie den vielen engagierten lokalen Kollegen die Arbeit erschwert.

„Der momentane Konflikt behindert unsere Arbeit immens. Doch jetzt aufzugeben, wäre falsch“, sagt die gebürtige Pfaffenhofenerin. „Gerade zu Beginn eines neuen Jahres gibt es viel Arbeit – Gelder anfordern, Berichte schreiben, neue Pläne machen. Und vor allem müssen Medikamententransporte und andere Hilfsleistungen für die Patienten koordiniert werden.“ Küster weiß, auf was sie sich einlässt. Die ehemalige Krankenschwester lebt und arbeitet seit 1994 im Sudan und in Uganda für den Deutschen Entwicklungsdienst, den Malteser Hilfsdienst und seit 2007 als Repräsentantin der DAHW im Südsudan. Das Land existiert seit 2011 als eigener Staat neben dem Sudan im Norden. Vorausgegangen waren mit Unterbrechung 50 Jahre Bürgerkrieg.

„In Afrika habe ich mich immer wohlgefühlt. Ich wollte schon immer dort arbeiten und Menschen helfen, die wirklich Hilfe brauchen. In den Jahren hat sich meine Mentalität angepasst“, betont die 58-Jährige. Leicht wird es nicht werden. „Aber wir sind Gäste im Südsudan und passen uns den Gegebenheiten vor Ort an.“


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