26. Januar 2012

DAHW präsentiert sich und ihre Arbeit im Landtag NRW

Minister Schneider überreicht Spende von 28.000 Euro

NRW-Sozialminister Guntram Schneider hat eine Spende in Höhe von 28.000 Euro an Vorstand Jochen Schroeren und Geschäftsführer Burkard Kömm von der DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe e.V. überreicht. Das Geld stammt aus Erträgen der Leprastiftung NRW und soll helfen, das Leid von Lepra-Patienten in Entwicklungsländern zu mindern. Zugleich dankte der Minister den mehr als 1.000 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der DAHW allein in NRW für ihr Engagement.

(Würzburg, 26. Januar 2012). Schülerinnen und Schüler der Albert-Schweitzer-Realschule Remscheid-Lennep und 17 Ehrenamtler der DAHW hatten den Politikern im Foyer des Landtags viel zu erzählen: über Stigmatisierung und Diskriminierung von Lepra-Patienten und begleitenden Probleme als Krankheit der Armut, aber auch über die in Deutschland vorherrschende Meinung, Lepra sei kein Problem mehr.

Minister Schneider und Abgeordnete aus allen Fraktionen hörten gespannt zu und nahmen sich darüber hinaus noch Zeit, mit ehrenamtlichen DAHW-Unterstützern aus ihren Wahlkreisen zu sprechen. Fasziniert standen viele Politiker vor den Ausstellungstafeln mit Bildern und Geschichten von Patienten und Projekten der DAHW.

Ein besonders gefragter Ansprechpartner für viele Politiker war Jochen Schroeren. Der Viersener ist nicht nur seit Kindertagen ehrenamtlich für die DAHW tätig, sondern seit zwei Jahren auch Mitglied im Vorstand des Hilfswerks. Damit konnte er sowohl über die ehrenamtliche Arbeit in NRW berichten als auch über die vielen Hilfsprojekte in aller Welt.

Schnell entschlossen zeigte sich Ministerpräsidentin Hannelore Kraft: Auf dem Weg von einem Termin zum nächsten bemerkte sie die DAHW-Präsentation und steuerte spontan zu den Kindern der Realschule Lennep. Die erklärten ihr auch sofort, dass am Sonntag, 29. Januar der Welt-Lepra-Tag ist und was Lepra für die betroffenen Menschen bedeutet. Rund 4 Mio. Menschen leiden an Behinderungen aufgrund von Lepra und werden wegen des Stigmas auch heute noch ausgegrenzt.

Besonders wissensfreudig zeigte sich Heike Gebhard, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD. Mehr als eine Stunde hat sie sich genau informiert über die Geschichte der Lepra als älteste beschriebene Krankheit der Welt und warum sie bis heute so wenig erforscht ist, dass Wissenschaftler nur vermuten können, wie die Übertragung der Krankheit in Zukunft gestoppt werden könnte.

Guntram Schneider ist als Sozialminister zugleich Vorsitzender der NRW-Stiftung zur Förderung der Leprahilfe. Diese Stiftung hat das bevölkerungsreichste Bundesland mit einem Grundkapital von damals 1 Mio. DM 1973 gegründet und unterstützt mit den Erträgen aus dem Grundkapital Hilfsprojekte für Menschen, die an Lepra erkrankt oder die wegen des Stigmas der Krankheit sozial benachteiligt sind.

Mit den 28.000 Euro, die der Minister am Mittwoch überreichte, werden besonders zwei Projekte in Äthiopien und Nigeria unterstützt. Gerade in diesen armen Ländern ist es für einen von Lepra betroffenen Menschen ohne Unterstützung fast unmöglich, ein menschenwürdiges Leben zu führen.

Die DAHW unterstützt im laufenden Jahr insgesamt 215 Projekte in 23 Ländern mit mehr als 10 Mio. Euro. Das Hilfswerk wurde am 18. Januar 1957 in Würzburg gegründet und hatte von Beginn an viele ehrenamtliche Unterstützer an Mittel- und Niederrhein sowie im Münster- und Sauerland.

Im Jahr 2010 sind laut Statistik der Weltgesundheitsorganisation WHO knapp 230.000 Menschen neu an Lepra erkrankt. Lepra ist seit 30 Jahren medizinisch heilbar mit einer Therapie aus drei verschiedenen Antibiotika. Die durchschnittlichen Kosten für die Behandlung eines Patienten liegen bei 50 Euro.