(Würzburg, 03.08.2010) Zerstörte Häuser, weggespülte Straßen, Menschen, die sich mit dem Nötigsten in Sicherheit bringen – die Folgen der schweren Überflutungen nach den starken Monsunregenfällen in Pakistan sind noch nicht abzusehen. 2,5 Millionen Menschen haben ihre Lebensgrundlage verloren. Die Preise für Brot sind innerhalb von zwei Tagen um das Sechsfache gestiegen, denn die Lieferwege sind unterbrochen. Die DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe hat für Soforthilfe und Wiederaufbaumaßnahmen 100.000 Euro zugesagt und bittet dringend um Spenden. „Unsere Partnerinnen vor Ort haben Kontakt auch in schwer erreichbare Regionen und stellen sicher, dass die Hilfe ankommt“, so Dr. Adolf Diefenhardt, der medizinische Leiter der DAHW.
Das Team um Dr. Ruth Pfau hat begonnen, in der Region Kohistan in der besonders betroffenen pakistanischen Provinz Khyber Pakhtunkhwa Lebensmittelpakete auszugeben. 50 Familien haben bereits eine Wochenration Reis, Mehl, Linsen, Öl, Kekse sowie Töpfe und Streichhölzer erhalten. In vier medizinischen Notlagern hält medizinisches Personal des Teams die Grundversorgung vor allem für Frauen, Kinder und ältere Menschen aufrecht. Besonders Medikamente gegen Durchfall sind gefragt. In der Hafenstadt Karachi bereitet man sich unterdessen darauf vor, dass die Flüsse die Wassermassen Richtung Meer transportieren, und hat begonnen, tiefer liegende Stadtteile zu evakuieren.
Dr. Christine Schmotzer ist zur Zeit in Balakot im Distrikt Mansehra in der Provinz Khyber-Pakhtunkhwa. „Der Fluss ist doppelt so breit wie normal und hat sich ein neues Bett geschaffen. In den Fluten treiben Geröll, Sand und ganze Bäume das Tal hinab“, beschreibt die Ärztin die Lage. Die Gesundheitsstation, in der sie ihre monatliche Sprechstunde für Frauen abhält, ist noch intakt. Nur der Eingangsbe-reich wurde beschädigt. „Zum Glück konnten viele Menschen und auch die Mitarbeiter das Nötigste zusammenpacken und sich in Sicherheit bringen.“
Die Ansprechpartnerinnen der DAHW in Pakistan sind erfahrene Ärztinnen, die das Land gut kennen. Dr. Ruth Pfau hat mit Unterstützung der DAHW mit ihrem Team ein landesweites Lepra- und Tuberkulosekontrollprogramm aufgebaut. Die Begründerin des Marie Adelaide Leprosy Centre (MALC) in Karachi hat immer wieder auch in Notsituationen wie nach dem Erdbeben 2005 Hilfe geleistet.
Dr. Christine Schmotzer leitet das Rawalpindi Leprosy Hospital im Norden des Landes. Auch sie hat nach dem großen Erdbeben mit DAHW-Unterstützung ein Wiederaufbauprogramm koordiniert.
Die DAHW fördert seit 50 Jahren medizinisch-soziale Projekte in Pakistan.
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