Es ist Zeit zu kämpfen. Das ist Ambele Adoto sofort klar, als er die Flecken auf der Haut seines Neffen Felix sieht. Zu oft schon musste der 52-Jährige hilflos mit ansehen, wie Lepra das Leben von Familienmitgliedern zerstörte.
Mit hellen Flecken geht es los, die Finger und Zehen fühlen sich taub an. In einem späteren Stadium kommen Geschwüre und Lähmungen dazu. Im schlimmsten Fall führen die Nervenschädigungen zu Verstümmelungen an Händen und Füßen.
„Einige meine Cousins und ein Onkel sind schwer an Lepra erkrankt“, erinnert sich Adoto. Seinem Neffen sollte dieses Schicksal erspart bleiben. „Ich war so glücklich, als mir die Gesundheitshelfer erklärten, dass die Krankheit mittlerweile heilbar ist“, sagt der Familienvater.
Den Teufelskreis aus Armut und Krankheit durchbrechen
Ambele Adoto lebt mit seiner Familie in einem abgelegenen Dorf in Togo. Seit über 50 Jahren arbeitet die DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe e.V. in dem westafrikanischen Land. Damals erkrankten noch über 15.000 Menschen jedes Jahr an Lepra. Die Krankheit verursachte unermessliches Leid für die Kranken und ihre Familien, die häufig ausgegrenzt wurden.
Vieles hat sich seitdem verbessert. Zusammen mit den Gesundheitsbehörden legte die DAHW ein landesweites Kontrollprogramm für Lepra, später auch für Tuberkulose und Buruli Ulcer auf. Die Fallzahlen gingen rapide zurück. Die meisten Kranken können während der Behandlung weiter in ihren Dörfern weiter leben.