28. Januar 2011

Fragen zum Welt-Lepra-Tag am Sonntag

DAHW: Lepra ist keine Gefahr für Touristen

(Würzburg, 28. Januar 2011).
„Kann ich mich als Tourist in Indien, Brasilien oder Kenia mit Lepra infizieren?“ Dies war eine der Fragen , die im Vorfeld des Welt-Lepra-Tages am Sonntag (30.1.) an die DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe gerichtet wurde.

Deren leitender Mediziner Dr. Adolf Diefenhardt konnte allerdings beruhigen: „Jede Grippe ist deutlich ansteckender, die Gefahr einer Lepra-Infektion besteht nur bei einem intensiven Kontakt über einen längeren Zeitraum.“
Sobald ein Patient mit der Behandlung begonnen hat, könne er die Krankheit auch gar nicht mehr übertragen, so Diefenhardt weiter: „Daher ist auch unsere alltägliche Arbeit in unseren Projektländern so wichtig, denn je eher wir die Krankheit diagnostizieren und behandeln können, um so weniger andere Menschen können sich damit anstecken.“

Bei 244.796 Menschen wurde 2009 Lepra diagnostiziert, das waren gut 4.200 weniger als 2008. Jeder fünfte neue Patient hatte bei der Diagnose bereits Nervenschädigungen. Anfang Januar war bei einem Mann in Münster, der sich längere Zeit in Brasilien aufgehalten hatte, Lepra diagnostiziert worden. Er ist in Behandlung und nicht mehr ansteckend. Nur fünf bis zehn Prozent aller Menschen können Lepra bekommen, die große Mehrzahl ist genetisch immun. Im Internet bietet die DAHW Antworten zu den häufigsten Fragen an: www.dahw.de/lepra

Die DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe wurde 1957 als Deutsches Aussätzigenhilfswerk gegründet. In diesem Jahr fördert die DAHW 232 Projekte in 27 Ländern mit 10.507.953 Euro. Die DAHW beteiligt sich an wissenschaftlichen Forschungsprojekten, u.a. zur Vermeidung von Nervenschädigungen bei Menschen mit Lepra. Das Hilfswerk setzt sich dafür ein, dass Menschen mit Behinderung egal welcher Art Zugang zu Rehabilitation und gesellschaftlicher Teilhabe haben („gemeindenahe Rehabilitation“).

Hinweis für Redaktionen: Die komplette Pressemappe der DAHW zum Welt-Lepra-Tag mit Fragen und Antworten sowie einem kompletten Interview mit Dr. Adolf Diefenhardt finden Sie hier.


Bilder zum Welt-Lepra-Tag am 30. Januar 2011