01. Juli 2017

JB 2016 - Wirksame Partnerschaften und „Die Kunst der Nachhaltigkeit“

Ein Schuhmacher im kofinanzierten DAHWProjekt Kabala.
Ein Schuhmacher im kofinanzierten DAHW Projekt Kabala. Foto: DAHW

Wie wird erfolgreiche Entwicklungszusammenarbeit überhaupt gemessen?

Sowohl Spender als auch institutionelle Geldgeber, die sich dafür entschieden haben, Projekte der DAHW zu unterstützen, haben hohe Erwartungen an die positive Wirkung der Projektmaßnahmen. Darüber hinaus wollen sie erfahren, wie ihre Investitionen in die Arbeit der DAHW zu einer erfolgreichen Entwicklungszusammenarbeit führt.

Die Kriterien der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OSZE) und dem Ausschuss für Entwicklungshilfe (DAC) sind international vereinbarte Kriterien für die Evaluierung von Vorhaben der Entwicklungszusammenarbeit, woran sich die DAHW hält. Diese Kriterien werden für die Erfolgsbewertung der Projekte genutzt.

  • Relevanz: Tun wir das Richtige?
  • Effizienz: Handeln wir wirtschaftlich?
  • Effektivität: Erreichen wir die Ziele?
  • Nachhaltigkeit: Sind die positiven Wirkungen von Dauer?
  • Wirkung: Tragen wir zur Erreichung entwicklungspolitischer Ziele bei?

Die DAHW arbeitet eng mit ihren Partnern zusammen. Die Aufgaben sind unter Einhaltung der Kriterien klar verteilt.

Projektbeispiel Sierra Leone. Seit 2015 unterstützt die DAHW ein kofinanziertes Projekt zugunsten von Menschen mit Behinderungen vor Ort. Ziel des Projektes ist es, die sozio-ökonomische Situation von fünfzig schwerstbehinderten, jedoch arbeitsfähigen Menschen aus Kabala-Stadt im Norden Sierra Leones zu verbessern. Darüber hinaus wird die Bevölkerung über die Rechte und Pflichten von Menschen mit Behinderungen aufgeklärt. Ein barrierefreies Gemeindezentrum wurde gebaut.

Gruppen von etwa zehn Betroffenen mit ähnlichen Fähigkeiten schlossen sich zu einer Schmiedewerkstatt, Schneiderei, Schuhmacherei sowie einem Friseursalon und einem Bauernhof zusammen. Sie wurden mit Werkzeugen ausgerüstet und in Management ausgebildet, um die Dienste und Produkte der einzelnen Gruppen besser verkaufen zu können. Die Bevölkerung bekommt so auch mit, dass Menschen mit Behinderungen durchaus zur lokalen Entwicklung ihrer Stadt beitragen können. Die Dauer und die Zusammenarbeit mit den Partnern sind dabei wichtige Elemente für das Gelingen des Projekts.


Beispiel Kabala: Drei Partner – eine Strategie

Bundesministerium für Entwicklung und Zusammenarbeit (BMZ)
Das BMZ finanziert bis zu 75 Prozent des Projekts, dessen Gesamtvolumen 157.328 Euro beträgt. Neben der finanziellen Beteiligung gibt es auch die technische Umsetzung. Es geht darum, ob das Projekt den Zielen der deutschen Entwicklungszusammenarbeit entspricht und wo es schließlich implementiert werden soll. Daneben wird geprüft, ob die OECD/DAC-Kriterien für externe Evaluierungen erfüllt sind.

Disabled Rights Movement (DRIM)
DRIM hat die Rolle des Projektträgers übernommen. 1998 wurde DRIM als Organisation für Menschenrechte gegründet. Ihr Ziel war es, auf schwerwiegende Menschenrechtsverletzungen von Personen mit Behinderungen während des Bürgerkrieges hinzuweisen. DRIM gilt als Experte hinsichtlich der Integration von Betroffenen. Dem Projekt hat es seine Expertise und sein Netzwerk zur Verfügung gestellt. Auch nach Abschluss bleibt DRIM ein wichtiger Partner für die genannten Gruppen in Kabala. DRIM hat sich auch finanziell am Projekt beteiligt.

DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe e.V.
Die DAHW übernimmt die Rolle des Antragstellers beim BMZ. Damit ist sie Bindeglied zwischen BMZ und DRIM. Durch Workshops vor Ort unterstützt und übermittelt sie die Standards und Regularien des Ministeriums. Ziel ist es, eine professionelle Abwicklung durch den Projektträger zu gewährleisten. Dazu arbeitet die in Würzburg ansässige Hilfsorganisation eng mit dem BMZ zusammen und liefert die nötigen Projektberichte. Sie beteiligt sich auch mit bis zu 25 Prozent an der Projektfinanzierung. Gezielt wird gemeinsam am Erfolg und der Nachhaltigkeit des Projektes gearbeitet. Stammesälteste, religiöse Führer und lokale Autoritäten sowie die Bevölkerung müssen dabei unbedingt eingebunden werden.