02. September 2010

Pakistan: Hilfe wird immer schwieriger

DAHW mit Spagat zwischen Nothilfe und Alltagsarbeit

Große Teile des Landes stehen immer noch unter Wasser, die Planungen für den Wiederaufbau laufen bereits, die Nothilfe für rund 20 Mio. Flüchtlinge wird immer schwieriger. Das melden derzeit die Teams der DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe aus den Überschwemmungsgebieten in Pakistan.

(Würzburg, 2. September 2010). Mehr als 30.000 Menschen in Flüchtlingslagern nahe der Millionenstadt Karachi werden dort komplett von den Teams der DAHW versorgt. Diese Hilfe umfasst Zelte, Nahrungsmittel, Hygieneartikel, medizinische Versorgung und Medikamente sowie sauberes Wasser.

Die Versorgung der eigenen Flüchtlingslager wird allerdings immer schwieriger für die Helfer – besonders der Einkauf von Nahrungsmitteln und frischem Wasser. Größere Mengen müssen die Teams des DAHW-Partners MALC vorbestellen, die Lieferung dauert bis zu einer Woche. Auch die Qualität der Lebensmittel sinkt dramatisch, berichten die mit dem Einkauf beschäftigten Mitarbeiter.

Sorgen bereiten den DAHW-Mitarbeitern in Pakistan kursierende Gerüchte über die Zerstörung von Dämmen. Demnach sollen Großgrundbesitzer Dämme mut-willig gesprengt haben, um ihr eigenes Land zu schützen. Als Folge sollen die Äcker kleiner Bauern überflutet worden sein. Ob dies nun zutrifft oder nicht: Allein diese Gerüchte verstärken die sozialen Spannungen und könnten den Wieder-aufbau behindern, befürchten die Helfer.

Einige Teams der DAHW haben in der vergangenen Woche das Tuberkulose-Kontrollprogramm im Norden Pakistans überprüft: Fast alle Patienten konnten ihre Medikamente regelmäßig einnehmen. Bei Tuberkulose ist dies besonders wichtig, da die Erreger sehr schnell Resistenzen bilden.

In Pakistan erkranken pro Jahr mehr als 400.000 Menschen an Tuberkulose, davon rund 17.000 (4,3%) mit der multiresistenten Form (MDR-TB). Wäre das TB-Kontrollprogramm nicht weiter gelaufen, würde die Quote von multiresistenten TB-Erkrankungen in den kommenden Jahren deutlich steigen. Die Kosten für die Behandlung eines Patienten mit MDR-TB übersteigen die einer Standard-Behandlung um bis zu 1.000%.

Die größten gesundheitlichen Probleme resultieren derzeit aus der hygienischen Situation der Flüchtlinge: Magen-Darm-Erkrankungen, Atemwegserkrankungen, Hauterkrankungen oder Bindehautentzündungen.


Spenden Sie für die Flutopfer in Pakistan

Spendenkonto 9696 Stichwort „Fluthilfe“


Sparkasse Mainfranken Würzburg


BLZ 790 500 00

Sonderthema: Flut in Pakistan
Hier finden Sie alle wichtigen Informationen.


Wintereinbruch erschwert Hilfe für Flutopfer
Pressemitteilung vom 21.09.2010

Erste Bilder der deutschen Ärztinnen in Pakistan
Bildergalerie

Zwei deutsche Ärztinnen helfen in Pakistan
Pressemitteilung vom 10.09.2010

Deutsche Ärztinnen leisten Flutopfern in Pakistan Hilfe
Pressemitteilung vom 06.09.2010 

Fluthilfe: 150.000 Flutopfer ohne Versorgung
Pressemitteilung vom 03.09.2010 

Pakistan: Die Hilfe wird immer schwieriger
Pressemitteilung vom 02.09.2010

Pakistan: Der Regen hört nicht auf
Pressemitteilung vom 27.08.2010

Fluthilfe: DAHW dankt für Vertrauen
Pressemitteilung vom 24.08.2010

Riesige Flüchtlingstrecks in Pakistan
Pressemitteilung vom 17.08.2010 

Zwei weitere Flutwellen erwartet 
Pressemitteilung vom 13.08.2010 

Preise sind um 400 Prozent gestiegen
Pressemitteilung vom 13.08.2010 

Gesten der Menschlichkeit sind jetzt gefragt
Pressemitteilung vom 12.08.2010 

Anhaltender Regen - wachsende Verzweiflung
Pressemitteilung vom 09.08.2010 

10.000 Menschen mit dem Nötigsten versorgt
Pressemitteilung vom 06.08.2010

Schlimmste Flut in der Geschichte Pakistans
Pressemitteilung vom 06.08.2010

DAHW ruft zu Spenden für Flutopfer auf
Pressemitteilung vom 03.08.2010