08. November 2013

Tuberkulose ist noch immer präsent

Alte Seuchen ergeben neue Herausforderungen

(Würzburg, 7. November 2013). In seinem Vortrag über Aids und Tuberkulose (TB) im Weltladen in Würzburg sprach Professor August Stich, Vizepräsident der DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe und Chefarzt der Tropenmedizin an der Missionsärztlichen Klinik, von weltweit bis zu neun Millionen neuen TB-Erkrankungen pro Jahr, die meisten davon in Indien.

„Die Krankheit trägt das Gesicht eines versagenden Gesundheitssystems. Das eigentliche Problem liegt im sozialen Bereich.“ Im südlichen Afrika beispielsweise gebe es eine rapide Steigerung von Aids-Kranken, die sich mit dem TB-Bakterium infizierten. „Durch die Immunschwäche entwickeln die Betroffenen schneller eine offene oder geschlossene TB“, erklärte er.

Tuberkulose hat eine lange Geschichte, auch in Deutschland. Heute wie damals wird sie als Krankheit der Armen bezeichnet. Einst traf die als Schwindsucht bezeichnete Erkrankung in Europa vor allem die Arbeiterklasse, heute sind unzählige Menschen in den Slums und Armensiedlungen der Millionenstädte betroffen.

In Deutschland gibt es einen Anstieg von Aids-Infektionen, dagegen sind die Zahlen der TB-Infizierten mit 4.000 bis 5.000 Neuerkrankungen pro Jahr geringer. Missio-Mitarbeiter arbeiten eng mit TB-Patienten zusammen. Sie kümmern sich um die Therapie der Betroffenen, besonders um die richtige Einnahme der Medikamente. „Wir haben in Würzburg nicht nur die DAHW sondern auch viele kleine Gruppen, die sich um erkrankte Menschen kümmern und somit einen positiven Geist hinaus in die Welt tragen“, sagte Stich.

Es sei ein wichtiger und interessanter Vortrag gewesen, betont Burkard Kömm, Geschäftsführer des Hauptveranstalters DAHW. Denn TB gehöre immer noch in vielen Ländern der Welt zum Alltag.


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