Senegal

  • Tätigkeit der DAHW

    Tätigkeit der DAHW seit 1965

    Die DAHW arbeitet seit 1973 mit dem nationalen Lepra-Kontrollprogramm zusammen mit dem Ziel, allen an Lepra erkrankten Menschen kostenlosen Zugang zu Diagnose und Therapie zu ermöglichen. Der Erfolg dieser Kooperation ist eine seit Jahren sehr geringe Zahl von Neuerkrankungen.

    Die rein medizinische Arbeit hat 2014 die französische ILEP-Partnerorganisation Fondation Raoul Follereau (FRF) übernommen, allerdings mit finanzieller Unterstützung der DAHW.

  • Partnerorganisationen
  • Länderprofil

    Bevölkerung: 16.876.720 (2021) (Quelle: Weltbank)

    Region: West-Afrika

    Fläche: 196.712 km²

    Hauptstadt: Dakar

    Human Development Index: Rang 170/191 (Quelle: undp)

Unsere Projektarbeit

In enger Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen vor Ort realisieren wir Projekte, die Angehörige unserer Mandatsgruppen unterstützen: Menschen, die aufgrund ihrer Lebens- und Arbeitsbedingungen besonders anfällig für Erkrankungen sind, von deren körperlichen und mentalen Folgen betroffen sind und/oder Ausgrenzung und Diskriminierung erfahren. Unsere Projekte fördern medizinisch-soziale Arbeit, Forschung und Humanitäre Hilfe in akuten Krisen.

Sie orientieren sich an den Bedarfen vor Ort, halten nationale und internationale Standards ein und fördern die Selbstverantwortung.

Die DAHW leistet ihren Beitrag zur sozialen und ökologischen nachhaltigen Entwicklung der Erde. Sie richtet sich in ihren Projekten stets nach den konkreten Bedarfen der betroffenen Menschen vor Ort und verfolgt einen holistischen und sektorübergreifenden Ansatz. Viele der UN-Nachhaltigkeitsziele (SDGs), die 2015 verabschiedet wurden, werden daher seit Jahrzehnten in DAHW-Projekten berücksichtigt. In unseren Projektbeschreibungen finden Sie dazu genauere Erläuterungen.

Förderung von Gesundheitsdiensten und integrativer Entwicklung

Dieses Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, die Beseitigung ausgewählter vernachlässigter Tropenkrankheiten sowie die Förderung einer sozial integrativen Entwicklung in Westafrika zu unterstützen. Um dieses Ziel zu erreichen, soll die institutionelle Präsenz der DAHW in Westafrika gestärkt werden, indem ein robustes und effizientes Regionalbüro aufgebaut und betrieben wird. Auf dieser Grundlage bemüht sich die DAHW um die Förderung von Gesundheit und integrativer Entwicklung in Westafrika. Außerdem wird eine Gemeinschaft von Akteuren aufgebaut, die in der Lage sind, die geplanten Ergebnisse zu erzielen und dabei Verantwortlichkeit und Professionalität in voller Übereinstimmung mit nationalen und internationalen Standards und Arbeitsethiken zu demonstrieren.

Projektinformationen:

Projektlaufzeit: 01.01.21 – 31.12.25

Projektbegünstigte: NTD-Betroffene

Volumen: 499.974,85 Euro

In diesem Projekt adressierte Ziele für nachhaltige Entwicklung

Responsive Image Grid
Image 03Image 10Image 16Image 17

Unterstützung der inklusiven Gemeindeentwicklung in zehn Gemeinden im Senegal

Das DPASS-Projekt (Promotion of Rights, Participation and Access to Health Services for People with Disabilities), das von der DAHW in den Jahren 2018-2020 in fünf Kommunen initiiert wurde, stand im Einklang mit der strategischen Ausrichtung des Senegal, der sich für eine Lokalisierung der öffentlichen Politik durch eine bessere lokale und kommunale Verankerung seiner Projekte und Programme entschieden hat. Als eine der Interventionen brachte das DPASS-Projekt die CSOs (Civil Society Organizations), DPOs (Disabled People‘s Organizations) und die lokalen Gemeinden für die Schaffung eines Hybridmodells zusammen, das den Namen „CBR-Komitee“ bekommen hat.  Dies hatte eine so große Wirkung, dass das Sozialministerium die DAHW eingeladen hat, dieses Modell auf alle Bezirke des Landes auszuweiten.

Im aktuellen Projekt wird dieses Modell (mit entsprechenden Anpassungen auf der Grundlage der Lessons Learned) auf 10 Gemeinden in 5 Regionen (Diourbel, Kaolack, Saint Louis, Louga und Fatick) ausgeweitet. Diese Gemeinden wurden auf der Grundlage der gesammelten Basisdaten zur Endemizität der Lepra, der hohen Prävalenz von Behinderungen bei Kindern (aufgrund von Lepra und anderen NTDs), des mangelnden Bewusstseins in der Bevölkerung über Lepra, NTDs und Behinderungen sowie auf der Grundlage der mit dem Sozialministerium und den ILEP-Partnern getroffenen Vereinbarung ausgewählt.

Projektinformationen:

Projektlaufzeit: 01.03.2021 – 31.12.2023

Projektbegünstigte: Menschen mit Behinderung

Volumen: 310.253,00 Euro

In diesem Projekt adressierte Ziele für nachhaltige Entwicklung

Responsive Image Grid
Image 03Image 04Image 10Image 11Image 16Image 17

Zero Leprosy Senegal

Ziel des Projektes ist eine verbesserte Lepra-Kontrolle im Senegal durch die Implementierung der neuen WHO-Lepra-Empfehlungen zur Diagnose, Behandlung und Prävention in das nationale Lepra-Kontrollprogramm im Senegal.

Im Senegal gibt es immer noch stark lepragefährdete Gebiete, vor allem in ehemaligen Leprakolonien. In diesen kritischen Gebieten ist die Übertragung besonders bei Kindern verbreitet. Die Isolierung von Patienten, bei denen Lepra diagnostiziert wurde, war im Senegal in der Vergangenheit obligatorisch, und die soziale Stigmatisierung der Lepra ist nach wie vor hoch. Daher sind ehemalige Leprakolonien immer noch sozial und geografisch isoliert, viele Familien sind von Lepra betroffen und die Migration ist begrenzt. Diese besonderen Umstände müssen berücksichtigt werden, um die Übertragungskette zu unterbrechen.

Leider geht das Wissen über die Diagnose der Lepra in der senegalesischen Ärzteschaft rapide zurück. Viele Fälle bleiben im Land unentdeckt, was durch erhöhte Fallzahlen bei Sensibilisierungskampagnen deutlich wird.

Daher ist es dringend erforderlich, Schulungen zur Verdachtsdiagnose und zur klinischen Diagnose von Lepra durchzuführen, sowie Schulungen zur Planung aktiver Fallfindungsstrategien und zur Durchführung der von der WHO empfohlenen Postexpositionsprophylaxe mit einer Einzeldosis Rifampicin bei Kontaktpersonen (PEP-SDR).

Es gibt eine beträchtliche Anzahl von Verdachtsfällen (etwa 20 %), bei denen die klinische Diagnose allein nicht ausreicht und eine gute Labordiagnose durch mikroskopische Analyse eines Hautspaltabstrichs erforderlich ist. Auch an der Ausbildung für dieses Diagnoseinstrument mangelt es in dem Land. Diese Ausbildung sollte im Referenzlabor der dermatologischen Abteilung der Universität Thies erfolgen.

Stigmatisierung und Diskriminierung gehören zu den Gründen, warum Leprakranke keine Hilfe im Gesundheitssystem in Anspruch nehmen. Die Folge ist eine späte Diagnose mit einem hohen Risiko, Missbildungen und Behinderungen zu entwickeln. Um dies zu verhindern, müssen in diesen Hochrisikogebieten Sensibilisierungskampagnen durchgeführt werden, um die Akzeptanz von Diagnose- und Präventionsmaßnahmen in der Bevölkerung zu erhöhen.

Durch die Kombination aller Ansätze besteht eine echte Chance, die Lepra im Senegal in naher Zukunft zu eliminieren.

Projektinformationen:

Projektlaufzeit: 12.07.2021 – 31.07.2023

Projektort: Senegal

Projektbegünstigte: Von Lepra Betroffene und Kontaktpersonen

Volumen: 49.978,85 Euro

In diesem Projekt adressierte Ziele für nachhaltige Entwicklung

Responsive Image Grid
Image 03Image 04Image 10Image 16Image 17

Zero Leprosy Senegal (2)

Einführung der WHO-Empfehlung zur Leprabekämpfung mit frühzeitiger Fallerkennung und Unterbindung der Lepraübertragung durch Kontaktscreening und Einführung einer Postexpositionsprophylaxe mit einer Einzeldosis Rifampicin (PEP-SDR)

Projektinformationen:

Projektlaufzeit: 12.07.2021 – 31.07.2023

Projektbegünstigte: Lepra-Betroffene und Kontaktpersonen

Volumen: 14.000,00 Euro

In diesem Projekt adressierte Ziele für nachhaltige Entwicklung

Responsive Image Grid
Image 03

Förderung neuer Ideen

Mittel für innovative Projekte, die dem Mandat der DAHW entsprechen und durch das Regionalbüro ausgewählt werden

Projektinformationen:

Projektlaufzeit: 01.12.2021 – 31.12.2023

Volumen: 60.000,00 Euro

Stärkung der Widerstandskraft ehemaliger Lepradörfer

Die COVID-19-Pandemie und der russisch-ukrainische Krieg haben die ohnehin schon hohen Lebenshaltungskosten vor Ort noch weiter in die Höhe getrieben, was sich in einem sprunghaften Anstieg der Preise für Grundnahrungsmittel, insbesondere für Weizen und Mais, die zur Herstellung von Viehfutter verwendet werden, sowie in einer 70 %igen Inflation der Preise für landwirtschaftliche Betriebsmittel, insbesondere Düngemittel, niederschlägt. Das Projekt zielt darauf ab, Familien und Einzelpersonen durch spezifische Maßnahmen mit Nahrungsmittelhilfe zu unterstützen und die produktiven und präventiven Kapazitäten der Haushalte und Einzelpersonen zu stärken, die aufgrund ihres schlechten Zugangs zu sozialen Sicherheitsnetzen und Produktionsfaktoren am stärksten von der Krise betroffen sind.

Projektinformationen:

Projektlaufzeit: 01.02.2023 – 31.07.2023

Projektbegünstigte: Von Lepra Betroffene und deren Familien

Volumen: 49.799,00 Euro

In diesem Projekt adressierte Ziele für nachhaltige Entwicklung

Responsive Image Grid
Image 01Image 02Image 03Image 08Image 10Image 11Image 17

Untersuchung im Bereich Lepra: Wie gelingt Aufklärung am besten?

Das Projekt zielt darauf ab, die Auswirkungen einer audiovisuellen Intervention auf die Knowledge, Attitude & Practices (KAP), also das Wissen über, die Haltung zu und das Umgehen mit Lepra zu bewerten. Dazu soll eine audiovisuelle Intervention mit schriftlicher Gesundheitsaufklärung verglichen werden.

In diesem Projekt adressierte Ziele für nachhaltige Entwicklung

Responsive Image Grid
Image 03Image 04Image 10Image 17

Lepra-Übertragungen stoppen per App

Ziel ist die Durchführung von Implementierungsforschung und der Aufbau von Kapazitäten für Hautkrankheiten, darunter Lepra-Screening und -Prävention, einschließlich einer Haut-App und Postexpositionsprophylaxe mit Einmaldosis Rifampicin (SDR-PEP). Beide Instrumente werden von der WHO empfohlen, im frankophonen Afrika aber nicht in großem Umfang eingesetzt. In dem Projekt wird die Wirksamkeit der Haut-App getestet und die Akzeptanz von Hautscreening-Kampagnen und SDR-PEP-Angeboten bewertet. Außerdem sollen genauere Daten über die Prävalenz von Lepra und Hautkrankheiten in diesem Umfeld erhoben werden.

Um diese Ziele zu erreichen, werden drei verschiedene Arbeitspakete durchgeführt.

1. cluster-randomisierte Kontrollstudie zum Potenzial der Hautscreening-App
2. gemischter Methodenansatz, um die Akzeptanz und Machbarkeit der Intervention zu bewerten
3. Untersuchung der Wirksamkeit von SDR-PEP in bereits behandelten Gemeinden mittels eines Kohortenstudiendesigns

Projektinformationen:

Projektlaufzeit: 01.08.2023 – 31.07.2025

Projektbegünstigte: Lepra-Betroffene

Volumen: 243.486,39 Euro

Nachrichten aus und über Senegal


19. Januar 2024

DAHW-Nahaufnahme: Einen Unterschied machen – aber wie?

In einer neuen Ausgabe des Vortrags- und Diskussionsformats „Nahaufnahme“ ging es in der DAHW-Zentrale um die Abschaffung eines diskriminierenden Gesetzes im Senegal. Vor Studierenden der Universität Würzburg und weiteren interessierten Zuhörer:innen informierten DAHW-Forschungskoordinatorin Dr. Christa Kasang und der DAHW-Programmdirektor im Senegal, Mahamath Cissé, über einen Meilenstein in der Lepra-Arbeit.

23. Oktober 2023

DAHW-„Nahaufnahme“ gewährt Einblicke in die Lepra-Arbeit weltweit

Renommierte Expert:innen sowie Fachleute aus den DAHW-Projekten informieren über Entwicklungen in ihrer medizinisch-sozialen Arbeit – das ist der Kern des DAHW-Formats „Nahaufnahme“. Nun hat die dritte Veranstaltung der Reihe in Würzburg stattgefunden.

22. Juni 2023

Advocacy-Arbeit zeigt Wirkung: Senegal schafft diskriminierendes Lepra-Gesetz ab

Die DAHW feiert einen großen Erfolg im Kampf gegen Diskriminierung, Stigmatisierung und Ausgrenzung: Im Senegal soll es künftig keine „Lepradörfer“ mehr geben. Das hat die Regierung des westafrikanischen Landes kürzlich bekannt gegeben. An diesem Erfolg war die DAHW maßgeblich beteiligt.

22. Juni 2023

DAHW-Expertin zu neuer Gesetzgebung im Senegal: „Das Ergebnis jahrzehntelanger Arbeit!“

Die Nachricht, dass der Senegal ein diskriminierendes Gesetz aufgehoben hat, das die Einrichtung sogenannter „Lepradörfer“ erlaubt, hat die DAHW-Westafrika-Expertin Sahayarani Antony jubeln lassen: „Die Aufhebung des Gesetzes ist ein wichtiger Meilenstein in unserer Arbeit im Senegal, die seit mehr als 20 Jahren andauert“, erklärt sie. Mehr zu den Hintergründen erfahren Sie im Interview:

15. Mai 2023

Omar Touré beginnt seine Tätigkeit als DAHW-Regionalrepräsentant in der Region Westafrika

Die DAHW hat einen neuen Regionalrepräsentanten für die Projektländer im Westen Afrikas: Omar Touré konnte sich im Auswahlverfahren durchsetzen und hat bereits einige Vorbereitungstage in der Würzburger Zentrale verbracht. Heute nun beginnt er seine neue Aufgabe.

  • 1