Qualitätssicherung durch Qualitätsmanagement
Als spendenfinanziertes Hilfswerk fühlt sich die DAHW auf der einen Seite den Patienten, auf der anderen Seite den Spendern verpflichtet. Um für beide Gruppen sicherzustellen, dass die Arbeit systematisch und nicht nur zufällig gut läuft, legt das Hilfswerk großen Wert auf Qualitätsmanagement.
In der Entwicklungszusammenarbeit spricht man in diesem Zusammenhang oft von M&E. Hinter dieser Abkürzung verbirgt sich „Monitoring und Evaluation“. Es werden damit vor allem zwei Ziele verfolgt:
- Dokumentieren und Transparenz herstellen.
- Überprüfen, ob die getane Arbeit gut ist.
Unter Monitoring wird all das zusammengefasst, womit die Projektarbeit kontinuierlich überprüft wird (z. B. Patientenakten, aber auch die tagtägliche Buchhaltung).
Evaluationen finden, je nach Projektgröße, regelmäßig nach einem bestimmten Zeitraum statt (z. B. jährlich). Dabei wird überprüft, wie sich bestimmte Daten (z. B. die Anzahl der erfolgreich behandelten Patienten) in dem Zeitraum entwickelt haben.
Die DAHW hat diese beiden Aspekte um „L“ für „Lernen“ erweitert. Die Daten werden eben auch gesammelt und ausgewertet, um daraus zu lernen, wie die Arbeit künftig noch besser gemacht werden kann.
Ein internationaler Standard für Entwicklungszusammenarbeit sind die sogenannten DAC -Kriterien. Gute Projekte und Programme zeichnen sich demnach aus durch:
Effektivität
Die geplanten Ziele werden auch tatsächlich erreicht.
Effizienz
Die erreichten Ziele stehen in einem guten Verhältnis zu den eingesetzten Mitteln.
Nachhaltigkeit
Die positiven Wirkungen stellen sich auf Dauer ein oder können vor Ort erhalten werden, ohne dass kontinuierlich neue Mittel von außen eingesetzt werden müssen.
Relevanz
Es wird das getan, was die jeweilige Zielgruppe auch wirklich wichtig findet.
Wirksamkeit
Die erreichten Ziele (z. B. Finanzierung eines Mediziners) verbessern auch wirklich die Situation der Zielgruppe (z. B. behandelt der Mediziner tatsächlich notleidende Patienten, statt seine Dienste nur den Reichen zur Verfügung zu stellen).
Die DAHW kombiniert mehrere Ansätze, um die Erfüllung der DAC-Kriterien in ihrer Arbeit sicherzustellen.
Projektteams in den Ländern
Die DAHW hilft Kranken und deren Familien weltweit in 20 Ländern. In 13 davon gibt es zur Projektumsetzung eigene Teams mit fast ausschließlich lokalen Mitarbeitern (aktuell sind von ca. 170 Mitarbeitern im Ausland nur fünf deutsche Staatsbürger). In den anderen sieben Ländern arbeitet die DAHW seit langem mit lokalen Partnerorganisationen zusammen.
Durch die örtliche und kulturelle Nähe der Mitarbeiter zu den Patienten und deren Involvierung bereits bei der Projektplanung ist sichergestellt, dass die durchgeführten oder unterstützten Maßnahmen wirklich relevant sind. Der Fokus auf lokales Fachpersonal und entsprechende Weiterbildungen dienen ebenfalls der Sicherung der Nachhaltigkeit, da die Arbeit dadurch weitgehend unabhängig von der Verfügbarkeit ausländischer Mitarbeiter ist.