Die DAHW in Brasilien

Das Engagement der DAHW in Brasilien

Die DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe e. V. engagiert sich seit 1958 in Brasilien für und mit Menschen, die an Krankheiten der Armut leiden. Denn in Brasilien ist die Kluft zwischen Arm und Reich besonders groß, das Land ist tief gespalten. Etwa ein Drittel aller Kinder und Jugendlichen lebt in Armut. Mit jährlich mehr als 30.000 Neuerkrankungen leben in Brasilien nach Indien die meisten Leprapatient*innen. Für die DAHW ist es eine große Herausforderung, nach den Ursachen für diese Lepra-Hotspots zu suchen und diese zu beseitigen. Darüber hinaus ist die Vermittlung von Wissen über Lepra existentiell wichtig.

Schulungen von medizinischem Personal

Die Behandlung in den öffentlichen medizinischen Einrichtungen Brasiliens ist zwar kostenlos, jedoch mangelt es an gut ausgebildetem Personal. Oft fehlt überdies Material, besonders in den kommunalfinanzierten Gesundheitszentren und Polikliniken. Dort ist das medizinische Personal schon mit dem alltäglichen Aufkommen an Patienten überfordert. Dazu kommt, dass die Krankheit in der medizinischen Ausbildung trotz der hohen Zahlen kaum vorkommt. Das führt dazu, dass eine Lepraerkrankung im Basisgesundheitsdienst oft erst entdeckt wird, wenn es zu spät ist. Hier setzt die Unterstützung der DAHW an: Das Team schult das Personal in den medizinischen Zentren auf die Besonderheiten der Krankheit. Und das mit Erfolg: Nach jeder Schulung steigt die Zahl der Lepradiagnosen stark an, oft um das Doppelte. All diese Erkrankungen wären ohne die Arbeit der DAHW-Teams erst entdeckt worden, wenn die Patienten bereits unter schweren Behinderungen gelitten hätten.

Medizinische Behandlung und Aufklärung

Wichtiger Teil der Arbeit der DAHW in Brasilien ist es, so genannte Lepra-Hotspots zu suchen und zu beseitigen. Die Experten der DAHW ziehen von Dorf zu Dorf, um Betroffene medizinisch zu behandeln. Zusätzlich klären sie umfassend über die Krankheit auf, um Neuinfektionen zu vermeiden und Vorurteile gegenüber Betroffenen abzubauen. Die Teams erklären, wie Erkrankte verhindern können, dass eine Behinderung zurückbleibt, und unterstützen lokale Selbsthilfegruppen von Menschen mit Behinderung. Öffentlichkeitswirksame Kampagnen begleiten die Aufklärungsarbeit. Auch unterstützt die DAHW Hilfsprojekte in Zusammenarbeit mit den internationalen Referenz- und Ausbildungszentren.

Erfolgreiche Integration der Lepraarbeit ins Nationale Gesundheitssystems Brasilien

In Brasilien arbeitet die DAHW eng mit dem Nationalen Lepra-Kontrollprogramm zusammen, das von den Gesundheitsministerien der Bundesstaaten sowie den Gesundheitsdiensten der Kommunen unterhalten wird. Die DAHW steuert hier maßgeblich das Wissen zur Früherkennung und Behandlung von Lepra in der Aus- und Weiterbildung des Personals bei. Die jahrzehntelangen Bemühungen der DAHW zeigen Erfolg: Die Lepraarbeit ist heute im Nationalen Gesundheitssystem Brasiliens integriert – in den bisherigen Einsatzgebieten der DAHW übernehmen nun lokale Teams diese wichtige Aufgabe. Die DAHW steht hier weiterhin beratend zur Seite, doch ist nun das Ziel, in anderen Bundesstaaten des Landes Aufbauarbeit zu leisten.