Interview mit Burkard Kömm

So kommt das 7:1-WM-Tor nach Deutschland

 Drei Fragen an Burkard Kömm (Geschäftsführung DAHW)

Herr Kömm, das 7:1-Tor aus dem legendären WM-Halbfinalspiel Deutschland- Brasilien 2014 kommt nach Deutschland, um dort Gutes zu tun. Wie kam es dazu?

Die Idee entstand bei einer gemeinsamen Osterreise von unserer ehrenamtlichen Präsidentin, Gudrun Freifrau von Wiedersperg, und mir nach Brasilien. Wir flogen übrigens mit dem „Siegerflieger“, der Lufthansa-Maschine, mit der die deutsche Nationalmannschaft als Fußball-Weltmeister 2014 aus Brasilien zurückkehrte – ein Zufall?

In Brasilien wollten wir Projekte besuchen und hatten verschiedene offizielle Termine. Einer davon war die Feierlichkeit zum 60-jährigen Jubiläum der DAHW in Brasilien, die der deutsche Honorarkonsul Victor Sterzik gemeinsam mit und für uns ausrichtete. Die Feier fand in Belo Horizonte statt, dem damaligen Austragungsort des 7:1-WM-Spiels. Dort hat die DAHW ihr Brasilien-Büro. Bei der Jubiläumsfeier kam uns dann im Gespräch mit dem Honorarkonsul und dem Stadion Estádio Mineirão, wo das WM-Halbfinale damals stattfand, der Gedanke, mit dem WM-Halbfinaltor etwas Gutes zu tun.

Das Tor soll also zum „Tor der Hoffnung“ werden?

Genauso ist es. Gemeinsam mit dem Stadion Estádio Mineirão wollen wir aus dem Spendenerlös soziale Projekte für Kinder und Jugendliche im Umfeld des Stadions umset-zen. Denn hier leben besonders viele von Armut betroffene Mädchen und Jungen. Sie sind akut bedroht von Hunger, Krankheiten und Gewalt. Viele von ihnen gehen nicht zur Schule. Die Idee hinter unserer Spendenaktion „7:1 – DEINS“ ist ganz einfach: Jeder der ersten 6.250 Spender, der auf www.7zu1-deins.de 71 Euro und mehr spendet, erhält ein Stück des Original-Tornetzes.

Und wie genau kam das Tor nun nach Deutschland?

Das Stadion Estádio Mineirão hat uns das Original-Tor inklusive Netz am 5. Juni in Belo Horizonte als großer Akt der Freundschaft übergeben. Nun reist das Tor weiter nach Deutschland und wird nach der WM im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund ausge-stellt. Es handelt sich dabei übrigens um das Tor, auf das die deutsche Mannschaft in der ersten Halbzeit schoss und fünf Treffer landete. Das zweite Tor bleibt in Brasilien und wird im Fußballmuseum in Belo Horizonte ausgestellt.


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„7:1 – DEINS! Deine Spende. Dein Stück vom Tor.“ ist die Spendenaktion der DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe e. V. mit dem Originaltor aus der ersten Halbzeit des WM-Halbfinales vom 8. Juli 2014, bei dem Deutschland gegen Brasilien 7:1 gewann. Das Stadion Estádio Mineirão in Belo Horizonte hat der DAHW das Tor am 5. Juni 2018 in Brasilien als große Geste der gegenseitigen Freundschaft und Verbundenheit für einen guten Zweck geschenkt und so die Spendenaktion erst möglich gemacht. Die ersten 6.250 Spender, die auf www.7zu1-deins.de mindestens 71 Euro spenden, erhalten als Danke-schön ein Stück des Original-Tornetzes. Der Spendenerlös kommt Projekten für sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche in den Armenvierteln von Belo Horizonte zugute. Das Tor soll zukünftig im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund ausgestellt werden.

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Anmerkung:

Zu Beginn der Spendenaktion „7:1 –DEINS!“ ermittelte ein Mathematik-Professor der TU Berlin, wie viele „Einzelknoten“ sich theoretisch aus einem standardisierten WM-Tornetz heraustrennen lassen und bezifferte die Gesamtanzahl auf 8.150. Während des Zerschneiden des Original-Netzes aus dem WM-Halbfinale 2014 hat sich gezeigt: Einige Teile des Netzes sind aufgrund von Verschmutzung, Beschädigung oder aus Gründen der Bauart des Netzes nicht als Dankeschön für eine Spende verwertbar. Deshalb mussten wir die Gesamtanzahl der insgesamt zur Verfügung stehenden Netzstücke auf 6.250 reduzieren. Zum Glück für alle Spender*innen: Damit ist jedes Netzstück, das Spender*innen als Dankeschön für eine Spende erhalten, noch wertvoller.