Liebe Leser:innen,

lange Zeit haben die Menschen geschwiegen.

Wir sprechen von Menschen, die von Lepra betroffen sind. Sie haben nicht nur mit den körperlichen, sondern auch mit den psychischen Folgen der Krankheit zu kämpfen: Ausgrenzung und Stigmatisierung gehen oft einher mit großen Sorgen, Ängsten, Schlafstörungen, Panikattacken oder Depressionen.

Mit dem Aufbau von Selbsthilfegruppen gelang unseren Partnern in Nigeria ein Meilenstein in der Lepra-Arbeit der DAHW. Denn erstmals wird die seelische Gesundheit ebenso in den Blick genommen wie die körperliche. Ein scheinbar einfaches Konzept, das Wunder wirkt: Die Teilnehmenden der Selbsthilfegruppen unterstützen und ermutigen sich gegenseitig, sich zu öffnen, ihren Wert wiederzuerkennen und Unterstützung anzunehmen. In unserem Projekt in Nigeria unterstützen wir Menschen, denen all das bislang vorenthalten blieb.

"Lepra kann dich auslöschen, so, als hättest du nie gelebt", erzählte uns jüngst Prescilia Abaye, eine Teilnehmerin im Süden des Landes. Menschen zu treffen, denen es genauso ergangen ist wie ihr, habe ihr ein Gefühl der Freiheit zurückgegeben, sagte sie. Für uns und unsere Partner in Nigeria ist es wunderbar zu sehen, wie sich die verschlossenen Seelen der Menschen öffnen, wie gut ihnen die Nähe und die Gemeinschaft tun. Es ist schön zu wissen, dass sie gerade zur Weihnachtszeit nicht allein sein müssen.

Die medizinische Behandlung ist das eine. Menschen zu unterstützen, wieder selbstbewusst und aktiv Teil einer Gemeinschaft zu sein, das andere. Unterstützen Sie uns, damit betroffene Menschen ihren Weg zurück in die Gesellschaft finden. Dafür bitte ich Sie heute um Ihre Spende!

Vielleicht können auch Sie, liebe Leser:innen, gerade in Vorbereitung auf den Weihnachtsabend, nachempfinden, wie wichtig es ist, dass niemand allein sein sollte. Nicht allein mit seinen Sorgen und Ängsten und auch nicht allein in der Gesellschaft.