08. Februar 2019

39.000 Euro Spenden für den Kampf gegen Schistosomiasis

Benefizkonzert des Oberbürgermeisters zu Gunsten des Projektes „Würzburg hilft Mwanza“ der DAHW und des Missionsärztlichen Instituts

(Würzburg, 8.2.2019) – Schon im Vorfeld des Benefizkonzertes von Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt zeigten sich die geladenen Gäste per Überweisung überaus großzügig. Doch die Summe der Barspenden, die zusätzlich am gestrigen Konzertabend im Vogel Convention Center (VCC) in die Spendenbox geworfen wurden, übertrifft alle Erwartungen: 39.000 Euro werden der Initiative „Würzburg hilft Mwanza“ der DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe e.V. und des Missionsärztlichen Instituts (MI) zu Gute kommen. Das Geld wird unter anderem in den Bau von Brunnen in der Würzburger Partnerstadt investiert – ein wichtiger Schritt im Kampf gegen die heimtückische Wurmerkrankung Schistosomiasis. Christian Schuchardt ist Schirmherr der Initiative und nahm seinen 50. Geburtstag zum Anlass, für Unterstützung des Projektes zu werben.

Donnerstag, 7. Februar um 19.00 Uhr: Der Strom der Menschen in das VCC Vogel Convention Center scheint nicht enden zu wollen. Es sind über 900 Gäste, die der exklusiven Einladung des Oberbürgermeisters der Stadt Würzburg Christian Schuchardt folgen, um einem Benefizkonzert des Philharmonischen Orchesters Würzburg unter der Leitung von Generalmusikdirektor Enrico Calesso beizuwohnen. Sie haben keine Karten erworben, denn diese waren nicht käuflich. Christian Schuchardt übernimmt die Kosten des Konzertes – und bittet im Gegenzug um Spenden für die Initiative „Würzburg hilft Mwanza“, die 2016 von der DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe e.V. und dem Missionsärztlichen Institut (MI) ins Leben gerufen wurde und deren Schirmherr er ist. Mithilfe der Spendeneinnahmen sollen in der tansanischen Partnerstadt Maßnahmen wie der Bau von Brunnen finanziert werden. So will man der Infektion an Schistosomiasis (kurz Schisto, auch bekannt als Bilharziose) entgegenwirken: Die Tropenkrankheit fordert jährlich 200.000 Todesopfer weltweit und ist in der Gegend um Mwanza endemisch verbreitet.

Nach Malaria die tödlichste Tropenkrankheit

„Es ist eine vermeidbare Krankheit, von der 90 Prozent der Menschen betroffen sind, die an den Ufern des Viktoriasees leben“, führt Christian Schuchardt in seiner Begrüßungsrede im Konzertsaal aus. Der See spiele im Leben der Bewohner Mwanzas eine zentrale Rolle: Hier werde gebadet, Wäsche gewaschen und Fischerei betrieben. Doch genau hier lauere auch die tödliche Gefahr. Denn im Wasser leben spezielle Wasserschnecken, die dem Pärchenegel, der Schisto-Erreger, als Wirt dienen. Er bohrt sich durch die Haut des Menschen und entwickelt sich im Körper zu Würmern. Diese produzieren tausende Eier, die vom Menschen ausgeschieden werden und aufgrund schlechter hygienischer Bedingungen wird ins Wasser gelangen. Der Kreislauf beginnt aufs Neue.

„Diesen teuflischen Kreislauf gilt es zu durchbrechen“

Schistosomiasis ist behandel- und heilbar, doch wenn sich an den Lebensbedingungen der Menschen nichts ändert, infizieren sie sich immer wieder aufs Neue. Deshalb ist ein ganzheitlicher Ansatz nötig, um die Krankheit zu besiegen. Eben dieser ganzheitliche Ansatz der DAHW und des MI habe ihn überzeugt, so der OB. „Neben der Medikamentierung braucht es Aufklärung, damit bei der Bevölkerung eine Verhaltensveränderung eintritt, die nachhaltig ist“, hält er fest. Daneben seien es Maßnahmen im sogenannten W.A.S.H.-Bereich (Wasser, Sanitärversorgung, Hygiene) wie der Bau von Toiletten zur Verbesserung der hygienischen Verhältnisse oder aber den Bau von Brunnen. „Was für uns eine Selbstverständlichkeit ist, ist in der Gegend rund um den Viktoriasee eine Seltenheit: Zugang zu sauberem Wasser“, macht der Gastgeber des Benefizkonzertes deutlich.

Zusammen mit den Barspenden, die am Abend selbst noch in die bereitgestellte Spendenbox geworfen wurden, summieren sich die Einnahmen auf überragende 39.000 Euro. „Wir sind allen Spenderinnen und Spendern von Herzen dankbar“, freut sich Professor Dr. August Stich, Vorsitzender des Missionsärztlichen Instituts. „Mit diesem Geld können wir in Mwanza eine ganze Menge für die Menschen erreichen.“ Und DAHW-Geschäftsführer Burkard Kömm ergänzt: „Wir werden uns in Kürze mit den betroffenen Gemeinden in Mwanza in Verbindung setzen, um gemeinsam die nachhaltige Wasserversorgung über den Brunnenbau zu planen.“


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