Als Flecken auf ihrer Haut erschienen, wurde sie von ihrer Mutter zur nächsten Krankenstation gebracht.
Die fremde Umgebung, die Untersuchung durch den Gesundheitshelfer, all das machte der damals Achtjährigen Angst. Und sie wusste: „Es stimmt was nicht mit mir, ich bin krank.“ Bei einem Freund in der Schule hatte es auch mit solchen Knötchen angefangen. Dann war er sehr krank geworden und hatte diese schrecklichen Wunden bekommen. Heute ist er wieder gesund, aber die Narben sehen sehr schlimm aus.
Das Mädchen hatte gesehen, wie die anderen Kinder ihren Freund behandelten, als er diese Wunden hatte. Niemand wollte mit ihm spielen, er konnte nicht mehr zur Schule. Deshalb verstand sie, weshalb ihre Familie nicht wollte, dass jemand von ihrer Krankheit erfuhr. Zum Glück konnte sie meistens zu Hause behandelt werden. Und wenn sie denn ins Krankenhaus musste, war die Ärztin Dr. Amedifou sehr nett und geduldig mit ihr.
Die meisten Buruli-Patienten sind Kinder
Dr. Charlotte Amedifou hat viele junge Patienten. Buruli Ulcer ist eine Krankheit, die vor allem Kinder trifft. Etwa die Hälfte der Erkrankten ist jünger als 15 Jahre. Und wenn die Diagnose nicht früh genug gestellt wird, sind die Folgen für die Kinder schrecklich, im schlimmsten Fall müssen betroff ene Gliedmaßen amputiert werden. Seit 2013 arbeitet Dr. Amedifou für die DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe in der Zentrale in Lomé. Zu ihrem Arbeitsalltag gehören häufige Besuche im Hospital von Tsévié, dem Referenzzentrum für Buruli Ulcer in Togo. Mit ihrem Team fährt die Ärztin auch in die Dörfer – oft in weit entlegene Regionen – um dort Verdachtsfälle von Buruli abzuklären, die die örtlichen Gesundheitshelfer gemeldet haben.