27. Oktober 2010

50 Jahre Konzerte für Menschen mit Lepra

v.l.n.r. Irmingard Meier, Adalbert Meier und Gudrun Freifrau von Wiedersperg Foto: DAHW

Goldene Ehrennadel für Ehepaar Meier

Im Oktober 2010. Für ihre 50jährige ehrenamtliche Unterstützung der DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe hat DAHW-Präsidentin Gudrun Freifrau von Wiedersperg Adalbert Meier und seine Frau Irmingard aus Ottobeuren mit der goldenen Ehrennadel ausgezeichnet. Mit seinen Konzerten in der berühmten Benediktinerabtei hat der passionierte Orgelspieler vielen Menschen Freude bereitet. Ehefrau Irmingard hat die Konzerte all die Jahre organisiert.

Vertreter der Benediktinerabtei, des Marktes Ottobeuren und des Tourismusbüros, sowie viele enge Freunde, Wegbegleiter und Musikerfreunde kamen zum Ehrentag von Adalbert und Irmingard Meier. Den musikalischen Rahmen boten das freundschaftliche Trio mit Herrn Keck am Fagott, Herrn Haußner an der Bratsche und Frau Weber-Frommel an der Geige, sowie mit Herrn Diefenthaler der auf einer  Hauser-Laute spielte.

Die ehrenamtliche DAHW-Präsidentin Gudrun Freifrau von Wiedersperg sagte:  „Lieber Adalbert Meier, Sie haben Ihr Talent für die Leprakranken eingesetzt. In über 50 Jahre bauten Sie die Ottobeurer Orgelkonzerte auf und verstanden es Ihr Publikum immer wieder zu begeistern. Mit Ihren Orgelkonzerten, den Tonträgereinspielungen und unzähligen kirchlichen Organistendiensten erzielten Sie einen Betrag von über drei Millionen Euro, der für die Leprahilfe eingesetzt wurde. Diese großartige Leistung war nur durch die Unterstützung von vielen Menschen möglich, die sich ehrenamtlich mitengagierten“. Stellvertretend ehrte von Wiedersperg Irmingard Meier und überreichte ihr eine afrikanische Figur „Mutter mit Kind“, um symbolisch darauf hinzuweisen, dass die „Meiers“ über 50 Jahre für die von Lepra betroffenen Menschen Zukunftschancen ermöglicht haben. Sie schloss mit einem Zitat nach Richard Wagner: „Ich kann den Geist der Musik nicht anders fassen, als in Liebe“.

Der 1. Bürgermeister Schäfer betonte, dass die Orgel-Konzerte für Ottobeuren ein echter Gewinn sind. Musikfreunde schätzen die Orgel-Konzerte und somit auch Ottobeuren und nehmen immer wieder gerne die Gelegenheit wahr, einen Besuch abzustatten. Die enge Zusammenarbeit mit Meiers schätze er, wobei er meinte, dass Frau Meier oft eine hartnäckige Verhandlungspartnerin ist.

Als langjähriger Freund und Wegbegleiter erinnerte der ehemalige Kuramtsdirektor Scheule daran, dass es auch manchmal ein steiniger Weg mit Höhen und Tiefen gewesen ist, die Orgelkonzerte zu einer festen Einrichtung zu machen. Aber es habe auch viele schöne Begebenheiten gegeben. Ein Glanzpunkt in der Reihe war, als die berühmte Marienorgel neu restauriert war und die ersten Konzerte stattfanden. Ein Hochgenuss für Musikliebhaber.

Zum Abschluss ergriff auch Adalbert Meier das Wort. Zunächst kramte er in seinen Erinnerungen und seinen Kriegserlebnissen, die mit dazu beigetragen haben, dass er in seinem Leben „Etwas“ zurückgeben wollte. Er bedankte sich bei vielen Menschen, die ihn unterstützt haben und während langer Zeit sein Engagement begleitet und mitgetragen haben. Verschmitzt meinte er: „Ich freue mich, dass Ihr alle da seid. Ich weiß auch warum, weil ich ‚so ein toller Kerl bin’.“ Herzlich konnten alle mitlachen, weil er kurz und bündig zusammenfasste, warum so viele Gäste da waren, weil die Meiers nette und herzliche Menschen sind. Selbstverständlich konnte die Ehrung nicht ohne ein weiteres Samstag-Nachmittagskonzert zu Ende gehen: In der Basilika in Ottobeuren zog Adalbert Meier seine  Zuhörer einmal mehr in den Bann.

Adalbert Meier wird in Zukunft nur noch bei drei bis vier Konzerte in Ottobeuren selbst spielen, da er sich mit seinen 84 Jahren etwas zurückziehen wird. Dies geschieht in enger Abstimmung mit seinem  Nachfolger Josef Miltschitzky.