Äthiopien ist die Wiege der DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe, die am 18. Januar 1957 als Leprahilfswerk gegründet wurde. DAHW-Gründungsmitglied Hermann Kober hatte damals von seinem Kollegen Franz Graf Magnis vom Leid der von der „biblischen Krankheit“ betroffenen Menschen in Äthiopien erfahren und eine Reportage dazu veröffentlicht. Darin schrieb er über den französischen Lepra-Arzt Dr. Féron, der in der kleinen Ortschaft Bisidimo in Äthiopien mit dem Fahrrad in weit entlegene Regionen fuhr, um von Lepra betroffene Menschen zu behandeln – und bat um Spenden.
Das Lepra-Hospital in Bisidimo war das Pilotprojekt der DAHW und von Beginn an der Dreh- und Angelpunkt ihrer aktiven Lepra-Arbeit. Ab 1957 wurde es gebaut und umgehend strömten an Lepra erkrankte Menschen aus dem ganzen Land dorthin. Inzwischen ist Bisidimo ein allgemeines Krankenhaus, das die gesamte Region medizinisch versorgt, und zudem zum Referenzhospital für Lepra avancierte.