22. November 2022

65 Jahre Bisidimo – 65 Jahre DAHW-Arbeit in Äthiopien

65 Jahre Bisidimo – 65 Jahre DAHW-Arbeit in Äthiopien. Foto: Beate Gemballa / DAHW

Das Lepra-Hospital in Bisidimo war das Pilotprojekt der DAHW und von Beginn an der Dreh- und Angelpunkt ihrer aktiven Lepra-Arbeit. Ab 1957 wurde es gebaut und umgehend strömten an Lepra erkrankte Menschen aus dem ganzen Land dorthin.

Äthiopien ist die Wiege der DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe, die am 18. Januar 1957 als Leprahilfswerk gegründet wurde. DAHW-Gründungsmitglied Hermann Kober hatte damals von seinem Kollegen Franz Graf Magnis vom Leid der von der „biblischen Krankheit“ betroffenen Menschen in Äthiopien erfahren und eine Reportage dazu veröffentlicht. Darin schrieb er über den französischen Lepra-Arzt Dr. Féron, der in der kleinen Ortschaft Bisidimo in Äthiopien mit dem Fahrrad in weit entlegene Regionen fuhr, um von Lepra betroffene Menschen zu behandeln – und bat um Spenden.

Das Lepra-Hospital in Bisidimo war das Pilotprojekt der DAHW und von Beginn an der Dreh- und Angelpunkt ihrer aktiven Lepra-Arbeit. Ab 1957 wurde es gebaut und umgehend strömten an Lepra erkrankte Menschen aus dem ganzen Land dorthin. Inzwischen ist Bisidimo ein allgemeines Krankenhaus, das die gesamte Region medizinisch versorgt, und zudem zum Referenzhospital für Lepra avancierte.

65 Jahre später: Es ist Zeit zu feiern!

So war es der DAHW eine ganz besondere Freude und große Ehre, bei der feierlichen Jubiläumsveranstaltung am 19. November dabei zu sein, die Ahmed Mohammed, Leiter des DAHW Regionalbüros in Ostafrika, und sein Team mit Hochdruck, viel Mühe und Arbeit organisiert hatten. DAHW-Vorstand Patrick Georg und Beate Gemballa, verantwortlich für den Bereich Ehrenamt, reisten nach Äthiopien, um beim Jubiläumsfest aktiv mitzuwirken, gemeinsam zurückzublicken, aber auch den Weg in die Zukunft weiter zu ebnen.

Der Mensch im Mittelpunkt

Gesäumt von Begünstigten, links Frauen und rechts Männer, kamen die Ehrengäste unter Jubel an und wurden freudig begrüßt. Das Begrüßungsspalier war beeindruckend und einen schönen Rahmen bot auch die Kapelle, die den Einzug auf das Gelände von Bisidimo beigeleitete, sowie der Auftritt von Sängerinnen und Sängern, die das Rahmenprogramm bereicherten. So wurde gemeinsam gesungen, getanzt und gefeiert.

Nicht nur Ahmed Mohammed und Patrick Georg, sondern auch Würdenträger aus Politik und dem Umfeld waren beeindruckt und genossen sichtlich den herzlichen Empfang. Schüler:innen kamen zum Festgelände und winkten den Gästen und Zuschauenden freudig mit kleinen Fähnchen zu.

Glückwünsche von allen Seiten

Bei den anschließenden Grußworten, Glückwünschen und Botschaften für die Zukunft von Ahmed Mohammed, Patrick Georg und den weiteren Rednerinnen und Rednern gaben die Gäste, insbesondere Frauen, ihre Zustimmung mit jubelndem Triller kund.

„Ahmed Mohammed und sein Team haben Außergewöhnliches geleistet. Unsere Partner:innen, Menschen, die durch die Lepra sichtbar gezeichnet sind, standen spürbar im Mittelpunkt dieses Großfestes mit ranghohen Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und Verwaltung“, berichtet DAHW-Vorstand Patrick Georg, der in seiner Rede die passenden Worte fand, um seinen großen Respekt vor dem Geleisteten, seine Glückwünsche und seine Freude zum Ausdruck zu bringen.

„Der Erfolg der hier geleisteten Arbeit lässt sich nur schwer in Worte fassen“, erzählt er im Anschluss. „Nur exemplarisch erwähne ich die unbeschreibliche Geschichte eines Mannes, der in Bisidimo Empowerment erfuhr und mit noch mehr Power reagierte.“

Es geht weiter

Schließlich überreichte Gastgeber Ahmed Mohammed Plaketten zum Dank an treue Förderer und Unterstützer. Dann wurde das Freudenfeuer entzündet.

Am Nachmittag hatten die Gäste der Jubiläumsveranstaltung die Gelegenheit, sich bei der Besichtigung von Museum, Klinik und Dentalklinik selbst von den Erfolgen und Errungenschaften der letzten 65 Jahre zu überzeugen.

Spürbar war und ist in Bisidimo bis heute: Die Arbeit für Menschen, die von Lepra, Tuberkulose oder anderen vernachlässigten Tropenkrankheiten betroffen sind, kommt niemals zum Stillstand.

Hand in Hand

Im Umfeld der Feierlichkeiten fanden Gespräche im äthiopischen Gesundheitsministerium, im Außenministerium und auch mit der Staatspräsidentin Sahle-Work Zewde statt. Die Minister, sowie die Präsidentin hoben nicht nur die Expertise der DAHW lobend hervor, sondern auch die Haltung den Menschen gegenüber. Ein solches Engagement für Menschlichkeit begleiten alle mit entsprechenden Entscheidungen aus den Fachministerien heraus, die Staatspräsidentin selbst kündigte sich für einen baldigen Besuch in einem DAHW-Projekt an.

So blickt die DAHW in ihrer ältesten Projektregion Ostafrika trotz großer Herausforderungen zuversichtlich in die Zukunft.


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