„Weitermachen ist sinnlos, aber aufhören ist noch sinnloser. Also machen wir weiter.“ Eines der vielen Zitate von der in Pakistan verstorbenen Ärztin und Ordensfrau Dr. Ruth Pfau beschreibt auch die Situation der Menschen in Afghanistan wohl am besten. Die DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe arbeitet seit Anfang der 1970er-Jahre in dem Land am Hindukusch. Sie ist eine der wenigen Hilfsorganisationen, die auch während der andauernden Bürgerkriege aktiv war und ist. Zu den Schwerpunkten ihrer Arbeit zählt auch die Behandlung von Tuberkulose (TB).
Bürgerkrieg und Tuberkulose
Vor wenigen Monaten erst war DAHW-Mitarbeiter Jürgen Ehrmann im afghanischen Projektgebiet. „Es gibt Not, die ich mir so nicht vorstellen konnte. Nach den vielen Jahren Krieg leidet die Zivilbevölkerung unter Krankheiten, Hunger und Elend“, berichtet er. Aufgrund der angespannten Bürgerkriegssituation mit den vielen Binnenflüchtlingen und der Enge in den Lagern, in denen Männer, Frauen, Kinder - dicht gedrängt - Zuflucht suchen, brechen immer wieder Tuberkulose-Erkrankungen aus.
Es grenzt fast an ein Wunder, dass trotz des andauernden Krieges die lokale Partnerorganisation GESA Gesundheitshilfe Afghanistan (LEPCO) e.V. arbeiten und die Menschen versorgen kann. Zwar eingeschränkt aber doch soweit, dass die Hilfe ankommt. Zu verdanken ist das auch Dr. Ruth Pfau, die 1984 von Pakistan aus die bis heute geschätzte Hilfsorganisation gegründet hat mit dem Ziel, gemeinsam mit der DAHW ein nationales Lepra-und später das Lepra- und TB-Kontrollprogramm in dem Land aufzubauen.