Internationale Gedenktage bzw. Welttage bieten jährlich die Möglichkeit, weltweit Aufmerksamkeit auf die Betroffenen zu lenken und die Umsetzung wichtiger Maßnahmen und notwendiger Investitionen zu verdeutlichen und voranzutreiben. Am 30. Januar 2012 kamen Pharmaunternehmen, Geber, endemische Länder und Nichtregierungsorganisationen zusammen, um die Londoner Erklärung über vernachlässigte Tropenkrankheiten zu unterzeichnen. Gemeinsam verpflichteten sie sich, bis 2020 zehn Krankheiten zu kontrollieren, zu beseitigen oder auszurotten und das Leben von über einer Milliarde Menschen zu verbessern.
Der Welt-NTD-Tag am 30. Januar würdigt nicht nur diesen Meilenstein, sondern soll die Partner jedes Jahr aufs Neue inspirieren und für den Kampf gegen NTDs mobilisieren.
Bereits 2020 wurde von 150 Organisationen weltweit erstmalig der Welt-NTD-Tag ins Leben gerufen, um auf das große Gesundheitsproblem „NTDs“ aufmerksam zu machen. Die DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe war von Anfang an dabei, schließlich ist die Organisation in ihrer Arbeit gegen sieben der 20 von der WHO als NTD bezeichneten Erkrankungen in rund 20 Ländern in Asien, Afrika und Lateinamerika aktiv. 1957 – vor 65 Jahren – als Leprahilfswerk gegründet, sieht sich die DAHW heute als Experte im Kampf gegen armutsbedingte und vernachlässigte Krankheiten. Neben der Lepra zählen dazu auch Buruli Ulcer, Chagas, Leishmaniose, Lymphatische Filariose ( Elephantiasis), Frambösie (Yaws) und Schistosomiasis (Bilharziose). Im Fokus stehen besonders vulnerable Menschen, die von Krankheit, Behinderung, Ausgrenzung und Armut betroffen oder bedroht sind.
2020 hat die Weltgesundheitsorganisation WHO für jede der 20 NTDs krankheitsspezifische Ziele bis 2030 festgelegt. Diese „Roadmap“ zur Bekämpfung der NTDs wurde unter partizipativer Beteiligung der aktuellen NTD-Akteure entwickelt und wird von der WHO, den Nationalprogrammen und allen Partnerorganisationen getragen. Auch die DAHW war an den internationalen Konsultationen beteiligt, speziell an den lepraspezifischen Zielsetzungen.Unter dem Motto "Uniting to Combat NTDs" haben sich unter der Leitung der WHO und mit Unterstützung des Kronprinzenhofs von Abu Dhabi mehr als 300 Partnerorganisationen aus den Bereichen Regierung, Wissenschaft, Geber, Pharmaindustrie, Zivilgesellschaft und Privatwirtschaft zusammengeschlossen, um den Welt-NTD-Tag zu unterstützen. „Wir freuen uns darauf nun Jahr für Jahr am 30. Januar den Welt-NTD-Tag gemeinsam zu begehen und die Aufmerksamkeit auf die Betroffenen und die Problematik zu lenken“, so DAHW-Geschäftsführer Burkard Kömm.