Nach Einführung der Multi-Drug-Therapie (MDT) zur Behandlung von Lepra in den 1980er-Jahren, wurde weltweit nur noch ein Fall auf 10.000 Einwohner*innen erfasst. Die DAHW war an der Entwicklung der MDT maßgeblich beteiligt. Damit war die Krankheit nach WHO-Definition kein globales Gesundheitsproblem mehr. Doch bis heute beläuft sich die Zahl der neu diagnostizierten Lepra-Patient*innen immer noch auf durchschnittlich 200.000 pro Jahr. Von „Elimination“ kann daher keine Rede sein. Das hat auch die WHO inzwischen erkannt: Mit dem Auslaufen ihrer Lepra-Strategie 2016-2020 plant sie, die Kriterien zu ändern: Lepra soll dann für einzelne Länder nur noch als ausgerottet gelten, wenn keine Neuinfektionen mehr registriert werden.
Dass dieses Ziel in greifbare Nähe rückt, ist mehreren wissenschaftlichen Fortschritten zu verdanken, zu denen die DAHW beigetragen hat. So sind mittels neuer Diagnoseverfahren nun auch latente Lepra-Infektionen nachweisbar, bevor es zu einem Ausbruch der Erkrankung kommt. Die sog. Post-Expositions-Prophylaxe (PEP) für Kontaktpersonen von Lepra-Patient*innen ist ein weiterer Meilenstein. Ein innovative geografische Dokumentierung ermöglicht es, registrierte Lepra-Fälle örtlich zuzuordnen und Gebiete mit einer hohen Verbreitungsrate schneller zu erfassen. Damit können hier gezielt Aktivitäten zur Diagnose, Behandlung und Prophylaxe umgesetzt werden. Dank dieser neuen Methoden und der zahlreichen Synergien, die sich durch die globale Partnerschaft ergeben, könnte die Vision einer Welt ohne Lepra nun endlich Wirklichkeit werden.
Eine globale Partnerschaft ist die Grundlage zur Eliminierung der Lepra.