29. August 2018

Ausschreibung für das Journalisten-Recherchestipendium des MEMENTO Preises für vernachlässigte Krankheiten 2019

Mit dem Memento Journalisten-Recherchestipendium wird ein journalistisches Rechercheprojekt ausgezeichnet, das gesellschaftliche, medizinische, politische und wissenschaftliche Hintergründe vernachlässigter Krankheiten thematisiert.
Bewerbung bis zum 31.10.2018 möglich!

Die gesundheitlichen Bedürfnisse von Millionen von Menschen in ärmeren Ländern werden seit langem vernachlässigt. Impfstoffe, Diagnostika und Medikamente gegen vernachlässigte Krankheiten entsprechend den WHO-Kriterien sowie Tuberkulose, Malaria, vernachlässigten Aspekten von HIV /Aids und weitere vernachlässigte, armutsassoziierte Krankheiten (siehe unten) sind entweder überhaupt nicht vorhanden oder aber veraltet und ungeeignet für den Gebrauch in infrastrukturschwachen Gegenden. Um auf diesen Notstand hinzuweisen, haben sich Ärzte ohne Grenzen e.V., Brot für die Welt, die DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe e.V. und die BUKO Pharma-Kampagne zusammengeschlossen und gemeinsam den Memento Preis für vernachlässigte Krankheiten ins Leben gerufen.

Seit 2014 wird er einmal im Jahr für besonderes Engagement in der Bekämpfung von vernachlässigten Krankheiten in den Kategorien „Forschung und Entwicklung“ und „Journalismus“ verliehen. Zusätzlich wird der Memento Preis alle zwei Jahre in der Kategorie „Politischer Wille“ verliehen. Zweck des Preises für Journalisten ist die Förderung besonderer Rechercheleistungen und -projekte im Wissenschafts- und Medizinjournalismus. Der Preis wird als ein zweckgebundenes Stipendium für Recherchen zum Thema vernachlässigter Krankheiten ausgerichtet.

Für das Recherchestipendium des Memento Journalistenpreis für vernachlässigte Krankheiten können sich Journalistinnen und Journalisten bis zum 31.10.2018 bewerben.

Teilnahmebedingungen

Sie erstellen ein Recherchekonzept für einen Beitrag zum Thema vernachlässigte Krankheiten. Das Konzept kann von einem einzelnen Bewerber oder einem Rechercheteam eingereicht werden. Zusätzlich muss pro Autor mindestens eine Arbeit zu Themen im Bereich Medizin und Globale Gesundheit vorgelegt werden, die im Vorjahr oder im aktuellen Kalenderjahr in einem deutschsprachigen Medium in der Schweiz, in Österreich oder in Deutschland veröffentlich wurde. Entscheidend ist hier neben der Rechercheleistung auch die allgemeinverständliche und professionelle Darstellung des Themas. Neben den bereits veröffentlichten Arbeiten fließt in die Bewertung der Jury das eingereichte Recherchekonzept für eine künftige Veröffentlichung ein.

Preis

Das Journalisten-Recherchestipendium des Memento-Preises für vernachlässigte Krankheiten ist mit einem Betrag von 2.500 Euro dotiert (zweckgebunden, inklusive persönlichem Honorar sowie Reise- und Sachkosten). Mit der Vergabe dieses Preises soll den Preisträgern die Möglichkeit gegeben werden, aufwendige Rechercheprojekte zu verwirklichen, die in einem allgemein üblichen Zeit- und Kostenrahmen einer Redaktion oder eines freien Journalisten nicht oder nur schwer realisiert werden könnten. Thematisch ist die Arbeit im Bereich gesellschaftlicher, medizinischer, politischer und wissenschaftlicher Hintergründe vernachlässigter Krankheiten zu realisieren, wobei es wünschenswert ist, wenn die Forschungslücke und die mangelnde Verfügbarkeit adäquater Medizinprodukte gegen vernachlässigte Krankheiten dafür den Rahmen bilden. Der Zeitrahmen für das Rechercheprojekt beträgt maximal zwei Jahre. Ziel sollte nach Ablauf dieser Zeit sein, das Ergebnis der Recherche eigenständig zu veröffentlichen.

Jury

Prof. Dr. med. Christopher Baethge, Leiter der Medizinisch-Wissenschaftlichen Redaktion des Deutschen Ärzteblattes
Prof. Reto Brun, Professor für medizinische Parasitologie und Infektionsbiologie am Schweizerischen Tropen- und Public Health-Institut,
Basel Nicola Kuhrt, Freie Medizinjournalistin und Vorstandsmitglied der Wissenschaftspressekonferenz Dagny Lüdemann, Ressortleiterin Wissen/Digital/Studium bei ZEIT ONLINE

Bewerbungen

Beiträge müssen wie folgt eingereicht werden:

  • Kurzlebenslauf
  • Mindestens ein aussagekräftiger Beitrag

aus Online oder Printmedien
Auf einer kopierfähigen Vorlage (maximal DIN A3-Format) Original Zeitungs-/Zeitschriftenausschnitt, versehen mit Titel der Zeitung/Zeitschrift, Ausgabennummer und Erscheinungsdatum, oder Archivausdrucke mit einer Kopie des erschienenen Artikels.
aus elektronischen Medien/TV
Auf einer DVD zusammen mit einer kopierfähigen Abschrift des gesendeten Wortanteils. Für Beiträge aus Online-Medien genügt ein per Mail gesendeter Link.

  • Rechercheskizze und Beschreibung eines künftigen Rechercheprojekts

(inklusive Zeit- und Kostenplan), das mit Hilfe des Recherchestipendiums realisiert werden soll (maximal 10.000 Zeichen).

Nur in dieser Form eingereichte Arbeiten können berücksichtigt werden.

Die Frist zur Einreichung der Bewerbung endet am 31.10.2018 (Datum des Poststempels).

Schicken Sie Ihre Unterlagen entweder per Post an:
Memento Preis
Ärzte ohne Grenzen e.V.
Am Köllnischen Park 1
10179 Berlin

oder via Mail an:
Nora.Dettmer@berlin.msf.org

Vernachlässigten Krankheiten:

Nach dem Verständnis des Memento Bündnisses sind vernachlässigte Krankheiten all jene, die den WHO-Kriterien zu vernachlässigten Krankheiten entsprechen sowie Tuberkulose, Malaria, vernachlässigte Aspekte von HIV und Aids (z.B. HIV/Aids bei Kindern) und weitere vernachlässigte, armutsassoziierte Krankheiten. Dabei ist erstens ausschlaggebend, dass die Krankheiten vor allem Menschen in ärmeren Ländern betreffen. Zweites, dass eine Forschungslücke vorhanden ist und neue Medikamente, Impfungen und Diagnostik dringend gebraucht werden. Und drittens, dass ein Marktversagen besteht, da kommerzielle Aspekte für die Entwicklung der benötigten neuen Produkte nicht greifen. Dazu gehören:

Bandwurm-Erkrankungen, Bilharziose, Buruli-Ulkus, Chagas-Krankheit, Cholera und andere epidemische Durchfallerkrankungen, Dengue-Fieber, Dracunculiasis (Guineawurm), Elefantiasis, Flussblindheit, bestimmte Aspekte von HIV/Aids, Leishmaniose (Kala Azar oder Orientbeule), Lepra, Malaria, Afrikanische Schlafkrankheit, Schlangenbisse, Trachom (Augenentzündung, die zur Erblindung führen kann), endemische Treponematosen (z.B. Syphilis), Tuberkulose, durch Erdkontakt übertragene Wurmerkrankungen, Tollwut und Zoonosen (durch Wirbeltiere auf Menschen übertragene Krankheiten).

Kontakt
Nora Dettmer
+49-(0)30-700 130 237
Nora.Dettmer@berlin.msf.org