25. September 2017

Ausschreibung für das Journalisten-Recherchestipendium des MEMENTO Preises für vernachlässigte Krankheiten 2018

Mit dem Memento Journalisten-Recherchestipendium wird ein journalistisches Rechercheprojekt ausgezeichnet, das gesellschaftliche, medizinische, politische und wissenschaftliche Hintergründe vernachlässigter Krankheiten thematisiert.

Die gesundheitlichen Bedürfnisse von Milliarden von Menschen in ärmeren Ländern werden seit langem vernachlässigt. Diagnostika, Medikamente und Impfstoffe gegen vernachlässigte Krankheiten wie zum Beispiel die Schlafkrankheit, Chagas oder Tuberkulose sind entweder überhaupt nicht vorhanden oder aber veraltet und ungeeignet für den Gebrauch in infrastrukturschwachen Gegenden. Um auf diesen Notstand hinzuweisen, haben sich Ärzte ohne Grenzen e.V., Brot für die Welt, die DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe e.V.und die BUKO Pharma-Kampagne zusammengeschlossen und gemeinsam den Memento Preis für vernachlässigte Krankheiten ins Leben gerufen.

Seit 2014 wird er einmal im Jahr für besonderes Engagement in der Bekämpfung von vernachlässigten Krankheiten in den Kategorien „Forschung und Entwicklung“, „Politischer Wille“ und „Journalismus“ verliehen. Zweck des Preises für Journalisten ist die Förderung besonderer Rechercheleistungen und -projekte im Wissenschafts- und Medizinjournalismus. Der Preis wird als ein zweckgebundenes Stipendium für Recherchen zum Thema vernachlässigter Krankheiten ausgerichtet.

Für das Recherchestipendium des Memento Journalistenpreis für vernachlässigte Krankheiten können sich Journalistinnen und Journalisten bis zum 31.10.2017 bewerben.

Teilnahmebedingungen

Sie erstellen ein Recherchekonzept für einen Beitrag zum Thema vernachlässigte Krankheiten. Das Konzept kann von einem einzelnen Bewerber oder einem Rechercheteam eingereicht werden. Zusätzlich muss pro Autor mindestens eine Arbeit zu Themen im Bereich Medizin und Globale Gesundheit vorgelegt werden, die im Vorjahr oder im aktuellen Kalenderjahr in einem deutschsprachigen Medium in der Schweiz, in Österreich oder in Deutschland veröffentlich wurde. Entscheidend ist hier neben der Rechercheleistung auch die allgemeinverständliche und professionelle Darstellung des Themas. Neben den bereits veröffentlichten Arbeiten fließt in die Bewertung der Jury das eingereichte Recherchekonzept für eine künftige Veröffentlichung ein.

Preis

Das Journalisten-Recherchestipendium des Memento-Preises für vernachlässigte Krankheiten ist mit einem Betrag von 2.500 Euro dotiert (zweckgebunden, inklusive persönlichem Honorar sowie Reise- und Sachkosten). Mit der Vergabe dieses Preises soll den Preisträgern die Möglichkeit gegeben werden, aufwendige Rechercheprojekte zu verwirklichen, die in einem allgemein üblichen Zeit- und Kostenrahmen einer Redaktion oder eines freien Journalisten nicht oder nur schwer realisiert werden könnten. Thematisch ist die Arbeit im Bereich gesellschaftlicher, medizinischer, politischer und wissenschaftlicher Hintergründe vernachlässigter Krankheiten zu realisieren, wobei es wünschenswert ist, wenn die Forschungslücke und die mangelnde Verfügbarkeit adäquater Medizinprodukte gegen vernachlässigte Krankheiten dafür den Rahmen bilden. Der Zeitrahmen für das Rechercheprojekt beträgt maximal zwei Jahre. Ziel sollte nach Ablauf dieser Zeit sein, das Ergebnis der Recherche eigenständig zu veröffentlichen.

Jury

Prof. Dr. med. Christopher Baethge, Leiter der Medizinisch-Wissenschaftlichen Redaktion des Deutschen Ärzteblattes

Prof. Reto Brun, Professor für medizinische Parasitologie und Infektionsbiologie am Schweizerischen Tropen- und Public Health-Institut, Basel

Nicola Kuhrt, Freie Medizinjournalistin und Vorstandsmitglied der Wissenschaftspressekonferenz

Dagny Lüdemann, Ressortleiterin Wissen/Digital/Studium bei ZEIT ONLINE