09. August 2019

Bündnis Entwicklung Hilft fordert mehr Geld für Entwicklungsprojekte

Streit um höheren Verteidigungshaushalt: Gemeinsam mit unseren neun Bündnispartnern von "Bündnis Entwicklung Hilft" fordert die DAHW mehr Geld für Entwicklungszusammenarbeit.

Berlin, 08. August 2019 - Der Vorstoß der neuen Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer, die Verteidigungsausgaben bis zum Zwei-Prozent-Ziel der NATO zu steigern, führt koalitionsintern zu Streit. Die Mitglieder des Bündnis Entwicklung Hilft fordern angesichts der Diskussionen um den Verteidigungshaushalt eine Entkopplung der Militär- von den Entwicklungsausgaben und eine deutliche Steigerung der Mittel für die Entwicklungszusammenarbeit. „Die Entwicklungszusammenarbeit darf nicht aus machtpolitischen Interessen an den Rand gedrängt werden. Ausgaben für Verteidigung senken weder Hunger und Armut, noch stärken sie Bildung und Gesundheit“, erklärt Peter Mucke, Geschäftsführer von Bündnis Entwicklung Hilft (BEH).
 
Gerade mit Blick auf den Klimawandel ist eine langfristige Zusammenarbeit mit lokalen Partnern notwendig, um Hunger und Armut nachhaltig zu bekämpfen und die Widerstandsfähigkeit von Gemeinschaften weltweit zu erhöhen. Ohne nennenswerte Steigerung der Ausgaben für die Entwicklungszusammenarbeit ist eine solche zukunftsorientierte Unterstützung kaum möglich. Im Koalitionsvertrag für die 19. Legislaturperiode hatten sich CDU, CSU und SPD 2018 auf eine gleichwertige Erhöhung der Mittel für Entwicklung, humanitäre Hilfe und Krisenprävention bei Steigerung der Verteidigungsausgaben geeinigt. Schon der aktuelle Haushaltsplan für 2020 – ohne die von Annegret Kramp-Karrenbauer geforderte weitere Erhöhung – sieht eine Steigerung des Verteidigungsetats um 3,9% und nur eine Steigerung des BMZ-Etats um 1,2% vor.
 
„Die im Koalitionsvertrag festgeschriebene Kopplung der Ausgaben für Verteidigung und für Entwicklungszusammenarbeit ist irreführend und nur der Koalitions-Arithmetik geschuldet “, kritisiert Wolf-Christian Ramm, Vorstandsvorsitzender von Bündnis Entwicklung Hilft. „Verteidigung und Entwicklung haben nichts miteinander zu tun und sollten unbedingt klar voneinander getrennt sein, wie auch die Arbeit von Hilfsorganisationen von derer militärischer Akteure getrennt und nicht miteinander vermischt sein darf,“ so Ramm.
 
Das Bündnis Entwicklung Hilft (BEH) ist ein Zusammenschluss der Nichtregierungsorganisationen Brot für die Welt, Christoffel-Blindenmission, DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe, Kindernothilfe, medico international, Misereor, Plan International, terre des hommes, Welthungerhilfe sowie den assoziierten Mitgliedern German Doctors und Oxfam. Gemeinsam leistet das Bündnis akute und langfristige Hilfe bei Katastrophen und in Krisengebieten. Das Bündnis gibt jährlich den WeltRisikoBericht heraus.

Weitere Informationen zum Bündnis Entwicklung Hilft: www.entwicklung-hilft.de