25. Oktober 2021

DAHW beim Weltgesundheitsgipfel 2021

Die MP3 Player werden mit Solar Energie betrieben und mit Audiobeiträgen in der vor Ort gesprochenen Sprache bespiet. Foto: Marcel Heyne / Uridu

Der „World Health Summit“ (Weltgesundheitsgipfel) in Berlin ist eine der weltweit wichtigsten strategischen Konferenzen für globale Gesundheit und bringt führende Vertreter:innen aus Wissenschaft, Politik, Industrie und Zivilgesellschaft zusammen, um die Weichen für eine gesündere Zukunft zu stellen. In diesem Jahr findet er vom 24. bis 26. Oktober in Präsenz in Berlin sowie digital über Zoom statt. Mehr als 300 Sprecher:innen und 6.000 Teilnehmer:innen aus rund 100 Nationen werden dabei sein. Auch die DAHW bringt sich erneut mit einem Beitrag bei diesem High-Level-Meeting ein.

Im Rahmen des "Weltgesundheitsgipfels" laden am 26. Oktober von 9:00 bis 10:30 Uhr der Verband Forschender Arzneimittelhersteller (vfa), die Eberhard Karls Universität Tübingen, das Deutsche Netzwerk gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten (DNTDs), die Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin und Internationale Gesundheit (DTG) sowie das Universitätsklinikum Tübingen zu einer Session zum Thema „Neue Impulse aus der WHO-NTD-Roadmap 2030, Digitalisierung als Chance zur Verbesserung des Gesundheitsmanagements“ ein.

Zum Hintergrund: Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat 2020 einen Fahrplan zur Bekämpfung der 20 vernachlässigten Tropenkrankheiten (neglected tropical diseases, NTDs) veröffentlicht. Weltweit sind über eine Milliarde Menschen von NTDs betroffen. Die Krankheiten verursachen Schmerzen und Behinderungen und haben dauerhafte gesundheitliche, soziale und wirtschaftliche Folgen für den Einzelnen und die Gesellschaft.

Die „Roadmap“ zielt darauf ab, durch technische Innovationen die verschiedenen krankheitsspezifischen Ansätze und Maßnahmen in die nationalen Gesundheitssysteme und in verschiedene Sektoren zu integrieren. Aktuell existieren im Bereich NTD große Lücken hinsichtlich der Diagnose, Behandlung und Bereitstellung anderer Dienste. Im Rahmen einer Podiumsdiskussion sollen Möglichkeiten identifiziert werden, die Gesundheitsmanagementsysteme durch verstärkte Digitalisierung zu verbessern. Darüber hinaus werden Erfahrungsberichte aus endemischen Ländern, integrierte Kontrollsysteme, Datenanalysen und Optimierungspotenziale in den Versorgungsketten vorgestellt.

Carolin Gunesch, bei der DAHW verantwortlich für Spezialprojekte und Innovationen, wird in ihrer Präsentation das Open-Source-Tool „Audiopedia“ vorstellen. Es ermöglicht es NGOs wie der DAHW, marginalisierten Bevölkerungsgruppen wichtiges Gesundheitswissen über solarbetriebene Audioplayer, mobile Webanwendungen oder auch lokale Wi-Fi-Hotspots in Audio-Inhalten zugänglich zu machen – unabhängig von Lese- und Schreibkenntnissen oder verfügbaren Internetzugängen und angepasst an die jeweiligen kulturellen Kontexte. „Bei den meisten NTDs ist eine frühzeitige Diagnose bzw. Behandlung sehr wichtig, um chronische Manifestationen, Behinderungen oder auch den Tod zu verhindern“, erläutert Carolin Gunesch. „Daher spielen auch die soziale Mobilisierung und die Gesundheitserziehung in den Gemeinden eine große Rolle in der WHO-Roadmap zur Bekämpfung von NTDs.“ Der „digitale Werkzeugkasten für Gesundheit“ biete hier großes Potenzial. „Mithilfe dieser Technologien erreichen wir genau jene Menschen, die aufgrund von Armut besonders häufig von NTDs betroffen und nur wenig bis gar nicht alphabetisiert sind. Und das auch, wenn beispielsweise eine Pandemie, wie wir sie aktuell erleben, die persönliche Gemeindearbeit vor Ort verhindert“, so Gunesch.

Der World Health Summit wurde 2009 anlässlich des 300. Jubiläums der Charité – Universitätsmedizin Berlin gegründet. Ziel des High-Level-Meetings ist es, die Partnerschaften und die internationale Zusammenarbeit im Kontext der Weltgesundheit durch einen konstruktiven Austausch von Interessenvertreter:innen aus allen Bereichen zu stärken. Die Schirmherr:innen sind auch in diesem Jahr Bundeskanzlerin Angela Merkel, der französische Präsident Emmanuel Macron, die Präsidentin der EU-Kommission Ursula von der Leyen und der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO) Tedros Adhanom Ghebreyesus. Das gesamte Programm des Weltgesundheitsgipfels ist online unter www.worldhealthsummit.org frei verfügbar.


"New Impulses from the WHO-NTD-Roadmap 2030, Digitalization as Opportunity for Improving Health Management Systems"

Oct. 26, 2021, CET: 09:00 AM - 10:30 AM / UTC: 07:00 AM - 08:30 AM