26. Januar 2018

DAHW bekommt Nachwuchs

Jugendorganisation „junge DAHW“ möchte als eigenständiger Verein das Würzburger Hilfswerk unterstützen

(Würzburg, 26. Januar 2018). Jugendliche aus Wiesbaden und Karlstadt orientieren sich an der Satzung der DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe e. V. und streben in ihrer eigenen Präambel ebenso eine Welt ohne Lepra, ohne andere Armutskrankheiten, ohne Behinderung und Ausgrenzung an.

Am Donnerstag, den 18.01.2018, haben sich in der Zentrale der weltweit aktiven DAHW in Würzburg 30 Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 14 und 23 Jahren aus unterschiedlichen Regionen zusammengefunden, um die „junge DAHW“ zu gründen. Ein Verein mit dem Ziel, die DAHW mit unterschiedlichen Aktivitäten durch gute Vernetzung und modernen Kommunikationsmöglichkeiten zu unterstützen.

Unter Begleitung durch DAHW-Vizepräsident Patrick Miesen aus Wiesbaden, der sich von Seiten des ehrenamtlichen DAHW-Vorstandes dieses Projekts angenommen hat, wurde die Idee in den letzten knapp zwei Jahren stetig weiterentwickelt und mit juristischer Unterstützung durch einen Fachanwalt für Gemeinnützigkeitsrecht auf den Weg gebracht.

Miesen ist Theologe und Religionslehrer und kennt die meisten der jungen Leute aus dem Schulunterricht. Unter den Jugendlichen sind ehemalige sowie aktuelle Schülerinnen und Schüler von ihm. Darunter auch Robin Balzereit. Dieser ist nun in der konstituierenden Sitzung zum Vorstandsvorsitzenden der jungen DAHW gewählt worden. Er und eine Gruppe von sechs Mitstreitern aus Wiesbaden waren von Anfang an maßgeblich bei der Entwicklung der Idee zu einer Jugendorganisation sowie dem Gründungsprozess beteiligt.

Am Rand der Gründungsfeier sagt er: „Ich bin richtig glücklich über unsere Gründung und das Vertrauen, das man mir mit der Wahl entgegenbringt.“ Sein Ziel ist das Verbessern der Lebensumstände von anderen, die es nicht so gut haben. Seiner zukünftigen Verantwortung ist er sich bewusst, auch dass sich ihm damit eine großartige Perspektive auftut. Der Wiesbadener möchte nach der Schule Jura studieren und „später in die Politik.“ Jetzt gehe es erst mal darum, Freunde zum Mitmachen für die gute Sache zu bewegen. Genauso, wie es auch DAHW-Vizepräsident Patrick Miesen getan habe. „Denn soziales Engagement ist für viele nicht selbstverständlich und ich denke, ich habe auch eine Vorbildfunktion zu erfüllen“, ergänzt der 17-Jährige.

Robins Vorstandskollegin Anne Klügl gehört auch zu den Akteuren der ersten Stunde. Sie ist Schülerin am Gymnasium in Karlsstadt, das als DAHW-Schule seit vielen Jahren von der DAHW-Bildungsreferentin Maria Hisch betreut wird. Die Sozialpädagogin macht in vielen Schulen der Region durch lebendige Vorträgen auf die Projekte des Würzburger Hilfswerkes aufmerksam. Anne hat sie einige Male dorthin und in die DAHW-Zentrale begleitet. „Die Einsatzbereitschaft, mit der die Mitarbeiter ihren Dienst tun, hat mich überzeugt“, beschreibt sie ihren Wunsch, dabei zu sein. Und ganz klar war es auch ein Schlüsselerlebnis für ihren späteren Beruf: „Psychologie oder Medizin soll es mal werden!“, betont die 16-Jährige.

Zur Karlstädter „Fraktion“ der Jugendorganisation gehören auch Lea Siegler und Theresa Schalling. Durch den Kontakt zu Maria Hisch und Anne Klügl kamen sie zur DAHW und ihrer neuen Jugendgruppe. „Im Leben wollen wir etwas bewirken, etwas Gutes tun“, so die beiden Schülerinnen. Das gilt auch für Sylvia Kömm aus Theilheim. Die 15-Jährige ist in Kenia und Nigeria aufgewachsen und möchte sich später als Anwältin für die Verteidigung der Menschenrechte stark machen. Der Einsatz für fremde Menschen in fernen Ländern, so die Gymnasiastin, beeindrucke sie sehr an der DAHW und ihren ehrenamtlichen Unterstützern.

Die aus Wiesbaden stammende Nikola Jung (21, Theologiestudentin) und Carolin Reiners (17, Schülerin) freuen sich über die weibliche Verstärkung aus Karlstadt und Theilheim. „Schwester Dr. Ruth Pfau war eine mutige Frau. In der DAHW soll es auch weiterhin spürbar Frauenpower für eine gerechtere Welt geben!“, so Reiners. Sie hat über das Engagement der bekannten Lepraärztin und Ordensfrau in Pakistan von ihrem Religionslehrer Patrick Miesen bei einer Predigt in ihrer Heimatgemeinde gehört. „Das hat mich beeindruckt.“ Und Feuer und Flamme sei die 17-jährige Schülerin für die Idee gewesen, eine feste Jugendorganisation zu gründen, die schlagkräftig und nachhaltig mit den Möglichkeiten junger Leute Entwicklungszusammenarbeit unterstützen möchte.

„Ziel ist es nun, die junge DAHW auf ganz Deutschland auszuweiten. Skype und WhatsApp helfen bei der schnellen Kontaktaufnahme“, fügt Tom Czarnota, Politikstudent aus Marburg und nun frisch gewählter Vize-Vorsitzender der jungen DAHW, hinzu.

Ehrenamtliches Engagement, Mitmachen und die Welt ein Stückchen besser machen. Das hat Tradition bei der DAHW. So haben auch die Gründungsmitglieder der „alten“ DAHW vor 61 Jahren begonnen – zum Wohle kranker Menschen.