21. Februar 2018

DAHW-Büro in Jemen beschossen

Seit vielen Jahren arbeitet die DAHW zusammen mit ihren Partnern trotz schwierigster Bedingungen erfolgreich für die Menschen im Jemen. Die Kriegshandlungen werden immer verzweifelter und nichts und niemand bleiben mehr verschont. Nun geriet auch das Büro der DAHW in Taiz unter Raketenbeschuss. Trotzdem agieren DAHW-Mitarbeiter Dr. Al Qubati und seine Kollegen täglich unverdrossen weiter, um die Lepraarbeit im Jemen voran zu treiben und um weitergehende Humanitäre Hilfe zu leisten.

(Würzburg / Taiz Februar 2018). Immer wieder wird in der Presse von der unerträglichen Situation der Menschen im Jemen berichtet, bevor sie dann medial wieder in der Versenkung verschwinden, weil andere Krisenherde in der Berichterstattung Vorrang bekommen.

Für unsere Mitarbeiter im Jemen ist die fortdauernde, grenzenlose Zerstörung ihres Landes zum Alltag geworden. Dass sie sich angesichts des täglichen Wahnsinns unter Einsatz ihres eigenen Lebens weiter für die notleidenden Menschen einsetzen ist fast schon ein Wunder. Nun geriet auch noch das Büro der DAHW in Taiz ins Kreuzfeuer. Geschossen wurde von den Bergen im Osten, von wo Milizen vermehrt die Stadt angreift. Eine Rakete schlug im dritten Stock des Gebäudes ein, in dem auch das DAHW Büro untergebracht ist. Die Fenster sind alle zerstört aber die Mauer und das Fundament haben Stand gehalten. Zwei Autos, darunter ein DAHW Fahrzeug, wurden durch den Einschlag ebenfalls zerstört. Glücklicherweise sind bei diesem Angriff keine Menschen zu Schaden gekommen.

Ein Land im Krieg

2017 war ein langes und anstrengendes Jahr für Jemen. Seit Jahren führen Saudi-Arabien und der Iran dort einen Stellvertreterkrieg. Gerade Taiz steht noch immer im Mittelpunkt der Kämpfe zwischen den durch Iran unterstützten Huthi-Rebellen und den durch Saudi-Arabien unterstützten Regierungstruppen. Besonders die Bombardierungen der Stadt sorgen für Opfer unter der Zivilbevölkerung.

Seit Monaten zahlt die Regierung im gesamten Land keine Löhne mehr und das hat zur Folge, dass das Gesundheitssystem, die Strom- und Wasserversorgung sowie die staatliche Müllentsorgung zusammen gebrochen sind. Die Banken geben kaum noch Geld aus und auch die Versorgung mit Nahrungsmitteln und Benzin ist schwierig und teuer.

Die Arbeit geht weiter

Gerade deshalb gibt es viel zu tun. Menschen, die von Lepra betroffen sind brauchen ihre Medikamente und der Heilungsprozess muss, wegen der möglichen Komplikationen, kontinuierlich überprüft werden. Auch die Gesundheitsaufklärung geht weiter, es werden Skin Camps und medizinische Workshops durchgeführt und wo möglich werden bereits Schüler über die immer noch gefährliche aber weltweit meist vernachlässigte Krankheit aufgeklärt.

Neben der reinen Lepraarbeit leistet die DAHW, die auch Mitglied im Bündnis Entwicklung hilft ist, weitergehende Humanitäre Hilfe im Jemen. Durch die schlechten hygienischen Verhältnisse und die knappen Ressourcen an sauberem Wasser und Nahrungsmitteln brechen neben der Diarrhö auch Krankheiten wie Cholera und Diphterie aus.
So werden Abwasserkanälen und Straßen von Müll gereinigt, um den Ausbruch von Epidemien einzudämmen und um die erneute Vermüllung zu verhindern Container aufgestellt.

Die Zivilbevölkerung leidet und die Welt darf nicht länger weg sehen. Die DAHW fordert deshalb, dass die Kampfhandlungen sofort eingestellt werden, damit die Versorgung der Zivilbevölkerung wieder gewährleistet werden kann. Eine Verstärkung der humanitären Hilfe ist dringend notwendig und muss mit vereinten Kräften forciert werden.

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