17. September 2013

DAHW investiert in Lepra-Forschung

Ab heute gibt es eine Initiative zur Erforschung der Lepra. Gemeinsam mit drei Partnern hat die DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe heute die Leprosy Research Initiative (LRI) auf dem 18. Internationalen Lepra-Kongress (ILC) in Brüssel gestartet. Diese Initiative wird in den nächsten fünf Jahren 6 Millionen Euro in die Erforschung der Krankheit investieren.

(Brüssel / Würzburg, 17. September 2013). Unter dem Dach der weltweiten Vereinigung der Lepra-Hilfswerke (ILEP) hat die DAHW gemeinsam mit der Netherlands Leprosy Relief (NLR), der American Leprosy Missions (ALM) und The Leprosy Mission Canada (TLMC) die Initiative ins Leben gerufen und mit finanziellen Mitteln ausgestattet. Der Startschuss erfolgte heute auf dem 18. Internationalen Leprakongress (ILC) in Brüssel.

„Dieser Beitrag zur Lepra-Forschung war dringend notwendig“, betont DAHW-Geschäftsführer Burkard Kömm: „Bis heute sind die Übertragungswege immer noch nicht genau bekannt, und gerade jetzt steigt die Zahl der Neuerkrankungen. Ohne Forschung wäre aber die Nachhaltigkeit unserer Arbeit stark gefährdet.“

Neue Statistik: Steigende Zahl von Lepra-Erkrankungen

Die Zahl der Lepra-Neuerkrankungen ist laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Jahr 2012 um 6.231 auf nun 232.857 gestiegen (+ 2,75 %). Dabei haben viele Länder ihre Zahlen noch gar nicht an die WHO gemeldet, darunter allein 24 afrikanische Länder (z.B. Ghana, Kenia, Liberia, Togo oder Simbabwe).

Diese erst wenige Tage alten Zahlen sind für die DAHW und ihre ILEP-Partner Ansporn, ihre Anstrengungen gegen die Krankheit weiter zu steigern. Die Gründung der Forschungsinitiative ist ein erster und wichtiger Schritt dazu.

Die erfahrene Würzburger Forscherin und Biologin Christa Kasang wird die DAHW im Präsidium der Forschungsinitiative vertreten. Den Vorsitz hat der renommierte Lepraforscher W. Cairns S. Smith, der als Professor für Public Health viele Jahre an der Universität von Aberdeen gelehrt hat.

Die Biologin Christa Kasang ist

als Forschungskoordinatorin für das Missionsärztliche Institut und die

DAHW tätig. Foto: Mathiasch / DAHW

Ort und Zeitpunkt des Beginns der Initiative LRI könnten nicht besser gewählt worden sein: Auf dem eben begonnenen Lepra-Kongress in Brüssel treffen sich Mediziner und Sozialarbeiter aus aller Welt, die mit den an dieser Krankheit leidenden Menschen arbeiten. Aus diesem fachlichen Austausch sind bereits viele Initiativen sowie wichtige Anregungen für die tägliche Arbeit in den Projekten entstanden.

Die DAHW unterstützt derzeit 208 Hilfsprojekte in 21 Ländern mit mehr als 9,7 Millionen Euro und ist damit weltweit eines der größten Lepra-Hilfswerke. Aus den früheren Forschungsprojekten der DAHW ist die Multidrug-Therapy (MDT) entstanden, die seit 1982 (und bis heute) durch die WHO als Standard-Therapie bei Lepra empfohlen wird und durch die Lepra erstmals geheilt werden konnte.


Gern vermitteln wir Ihnen unseren Geschäftsführer Burkard Kömm in Brüssel als Interview- und Ansprechpartner, den Kontakt erhalten Sie über die Pressestelle.