Als die Ordensschwester und Ärztin Dr. Ruth Pfau (* 9. September 1929 in Leipzig; † 10. August 2017 in Karatschi) im Jahr 1960 begann, die Lepra in Pakistan zu bekämpfen, suchte sie Förderer und Unterstützer:innen. Diese waren schnell in Würzburg gefunden, wo die damals noch als „Deutsches Aussätzigenhilfswerk“ bekannte DAHW ansässig ist. Ihr Gründer und langjähriger Präsident Hermann Kober und die Mitarbeiter:innen wussten sofort, dass sie mit Dr. Pfau eine Frau gefunden hatten, die tatkräftig anpackte, um die gravierenden Lepra-Probleme in Pakistan zu lösen.
Und so begann eine jahrzehntewährende enge Zusammenarbeit auf Augenhöhe, die von gegenseitiger Wertschätzung und dem gemeinsamen Ziel geprägt war: Menschen in Armut beistehen und ihnen ein Leben in Würde ermöglichen. Dank vieler engagierter Mitarbeiter:innen in Pakistan war es unter der Leitung der charismatischen Ärztin möglich, Zehntausende von Lepra betroffene Menschen zu behandeln und die Aktivitäten von Karatschi aus über das ganze Land hin auszuweiten. Heute finden sich 157 Zentren des MALC in Pakistan, zudem wurde in Karatschi ein nationales Ausbildungsinstitut für Lepra-Techniker:innen eingerichtet.