30. Oktober 2024

DAHW reagiert mit Sorge auf WHO-Bericht zu Tuberkulose-Höchststand

Von Tuberkulose betroffener junger Mann in Delhi, Indien (Foto: Mario Schmitt / DAHW)

Die Zahl der neu diagnostizierten Erkrankungen ist so hoch wie noch nie seit Beginn der globalen TB-Überwachung.

Würzburg, 30.10.2024: Besorgt hat die DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe den aktuellen WHO-Tuberkulosebericht zur Kenntnis genommen. Demnach wurde im Jahr 2023 bei rund 8,2 Millionen Menschen eine Tuberkulose-Erkrankung diagnostiziert. Das sei ein deutlicher Anstieg gegenüber den 7,5 Millionen Neuerkrankungen im Jahr 2022 und die höchste Zahl seit Beginn der globalen Tuberkuloseüberwachung durch die Weltgesundheitsorganisation im Jahr 1995. Zudem war Tuberkulose der WHO zufolge 2023 erneut die häufigste Todesursache unter den Infektionskrankheiten. Besonders verbreitet ist die Krankheit in Ländern des Globalen Südens, darunter das DAHW-Projektland Indien, wo 26 % der weltweit betroffenen Menschen leben.

Die DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe ruft daher verstärkt zur globalen Solidarität mit den Betroffenen auf. „Es stimmt, auch in Deutschland und Europa gibt es Tuberkulose“, sagt DAHW-Vorstand Patrick Georg. „Es ist aber wichtig, die Relationen nicht aus dem Blick zu verlieren. Denn Menschen im Globalen Süden, die von Tuberkulose betroffen sind, tauchen oft nicht einmal in einer Statistik auf – geschweige denn in einer Klinik.“

Die DAHW unterstützt daher gezielt Menschen, deren Zugang zu Gesundheitsdiensten eingeschränkt ist: Indische LKW-Fahrer beispielsweise, die unter prekären Bedingungen leben und arbeiten und ein hohes Risiko haben, schwer an Tuberkulose zu erkranken. Geflüchtete Menschen in Uganda, die sich in provisorischen Unterkünften leicht anstecken. Oder Gefängnisinsass:innen in Äthiopien, die kaum eine Chance haben, ihre Symptome untersuchen zu lassen.

„Es gehört zu unserem Kernmandat, diejenigen Menschen zu unterstützen, die sonst von niemandem Hilfe zu erwarten haben“, bringt es DAHW-Vorstand Patrick Georg auf den Punkt. „Mit medizinischen Leistungen, sozialer Förderung, wissenschaftlicher Forschung und umfassender Aufklärung sind wir vor Ort – und zwar dort, wo sonst niemand hinkommt.“


 

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