Lieferungen von wichtigen Gütern wurden unterbrochen, bezog zum Beispiel Ostafrika doch fast ein Drittel seiner Getreidelieferungen aus Russland und der Ukraine.„Durch den Konflikt ist die weltweite Versorgung ins Wanken geraten. Ohne die wichtigen Lieferanten von Nahrungsmitteln, Weizen und Düngemitteln wird die ohnehin schon verheerende Situation der Menschen am Horn von Afrika noch verschlimmert“, erklärt Dr. Saskia Kreibich, DAHW-Global Health Beraterin mit Fokus auf Ostafrika. „Äthiopien steht kurz vor einer vierten Dürreperiode – eine der schlimmsten seit 40 Jahren – und sieht sich angesichts der schwindenden Vorräte und der steigenden Preise für Weizen und Düngemittel mit einer Katastrophe der Ernährungssicherheit konfrontiert.“
Ähnlich gestaltet sich die humanitäre Lage in Westafrika, wo die Lebensmittelpreise in den letzten fünf Jahren um 20-30 Prozent gestiegen sind. Während die Nahrungsmittelreserven in der Sahelzone schwinden, verschärft die Krise in der Ukraine die Situation auf gefährliche Weise. Nach Angaben der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) könnten die Lebensmittelpreise weltweit um weitere 20 Prozent steigen, was für die ohnehin schon schwache Bevölkerung eine untragbare Erhöhung darstellt. Darüber hinaus wird der Krieg vermutlich auch in einigen westafrikanischen Ländern wie dem Senegal und Togo zu einem erheblichen Rückgang der Verfügbarkeit von Weizen führen.