08. März 2019

„Die DAHW hat mein Leben verändert!“ - Den anderen Zuversicht und Hoffnung geben

Candida Rosa Castellanos – eine starke Frau. Foto: Sabine Ludwig / DAHW

Am 8. März wird auf der ganzen Welt der Internationale Tag der Frau gefeiert. Stellvertretend für sie alle steht die Kolumbianerin Candida Rosa Castellanos, deren Kampf gegen Lepra und die Sicherung der Grundversorgung für sich und ihre Familie wie bei vielen anderen Frauen in Entwicklungsländern im Vordergrund steht.

Es hätte für Candida Rosa Castellanos nicht schlimmer kommen können. Erst ging ihr Mann, dann kam die Lepra. Mittellos stand sie da. Fünf kleine Kinder, wechselnde Wohnungen und der tägliche Kampf ums Überleben. Doch sie biss sich durch, verkaufte das beliebte Gericht Tamales, gefüllte Teigtaschen in Palmenblättern, und versuchte, nicht aufzugeben.

Eines Tages stellte sie einen Entzündungsherd im Gesicht und an den Ohren fest. Sie ignorierte die roten Stellen anfangs, doch als sich ihre Nase veränderte, ging sie zum Arzt. Das war im Jahr 1982, doch es kommt ihr immer noch wie gestern vor. Wunden an den Beinen traten auf, die ihr das Gehen schwer machten. Sie hatte nicht nur Verantwortung den Kindern gegenüber sondern jetzt auch noch Lepra. Wenn sie allein war, verzweifelte sie, vor den Kleinen war sie stark.

Eineinhalb Jahre dauerte damals die Behandlung, dann war sie geheilt. Die Veränderungen im Gesicht blieben und beeinträchtigten ihr Selbstbewusstsein. Als die Vermieter ihrer kargen Unterkunft erfuhren, was der Grund ihres Aussehens war, kündigten sie ihr die Wohnung. Das Pech verfolgte sie über Jahre hinweg.

Viel später erst erfuhr sie von der DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe, dem deutschen Hilfswerk in Bogotá, das von Lepra Betroffenen half. Sie fasste allen Mut zusammen und nahm Kontakt auf. „Du bist nicht allein, Candida Rosa“, beteuerte DAHW-Mitarbeiterin Martha Barbosa. Die Sozialarbeiterin brachte sie mit den Mitgliedern der nationalen Lepra-Selbsthilfegruppe ASOPAL zusammen. „Sie nahmen mich auf und ich fühlte, dass das eine neue Familie für mich war“, sagt Castellanos. Denn plötzlich konnte sie reden, ganz offen, über die Krankheit und wie sehr sie alles belastet.

Und dann begann endlich die lang ersehnte Glückssträhne. Die heute 61-Jährige bekam einen Bankkredit und konnte sich ihren Traum erfüllen. 2010 kaufte sie damit ein Grundstück, denn die DAHW finanzierte ihr durch eine Spende ein kleines Fertighaus. „Zwei Zimmer mit Küche und Bad“, erklärt sie. Heute leben drei ihrer Kinder mit ihr. Und in der Vereinigung hat sie mittlerweile eine leitende Position eingenommen. „Früher war Candida Rosa sehr schüchtern. Doch heute ist sie eine Anführerin, die den Schwächeren Hoffnung gibt“, zieht Martha Barbosa Fazit.

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