Roland Müller (Referent für Kofinanzierung der DAHW) im Gespräch mit Ahmed Mohammed (Regionalrepräsentant der DAHW für Ostafrika)
RM: Ahmed, du bist seit vielen Jahren für die DAHW tätig. Was ist aus deiner Sicht der Schwerpunkt der Arbeit der DAHW in Ostafrika?
AM: Im medizinischen Bereich sind vor allem Be wusstseinsarbeit, Vorsorge, Diagnose und Behandlung von Lepra und TB und Komplikationen in Zusammenhang mit Lepra die Stichworte.
Ein weiterer Aspekt ist die Vorbeugung von Behinderungen und die Unterstützung von Menschen mit Behinderung durch orthopädische Hilfsmittel.
Unter der Überschrift CBR Community Based Rehabilitation (Gemeindenahe Rehabilitation) ist der wichtigste Ansatz, die Verbesserung der Lebensqualität von Menschen mit Behinderung sowie ihrer Familien und anderer benachteiligter Gruppen. Dabei geht es vor allem darum, diese Menschen zu befähigen, ihre Rechte einzufordern und ihnen Möglichkeiten zu verschaffen, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen.
RM: Vor welche Herausforderung stellt die Hungerkrise die Arbeit der DAHW?
AM: Natürlich verschlechtert sich durch die Hungerkrise die Situation von TB- und Leprakranken, die sowieso zu den Ärmsten gehören, noch mehr.
Die Dürre hat auch negative Auswirkungen auf die Mikrokreditprogramme. Die Selbsthilfegruppen können keine Erlöse durch den Verkauf von landwirtschaftlichen Produkten erzielen, daher kein Geld ansparen und keine neuen Kredite vergeben. Außerdem belastet die zusätzliche Arbeit bei den humanitären Projekten das Team der DAHW in Äthiopien sehr.