10. Februar 2009

Dortmunderin in Brasilien geehrt

Bundesverdienstkreuz für Hannelore Vieth

Die Dortmunderin Hannelore Vieth wird für ihr unermüdliches Engagement in der Entwicklungszusammenarbeit ausgezeichnet. Die 63-Jährige arbeitet seit mehr als 30 Jahren für die Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe (DAHW) in Brasilien und bekommt dafür heute das Bundesverdienstkreuz.

(Sao Luis/Dortmund, 12. Februar 2009). Nach der Schulzeit in Bochum, der Ausbildung zur Krankenschwester und den ersten Berufsjahren in Dortmund ging sie bereits 1969 erstmals nach Brasilien, kehrte aber drei Jahre später wieder nach Deutschland zurück. Hier erwarb sie die Qualifikation zur Ausbildung in der Krankenpflege und unterrichtete selbst in Dortmund, Braunschweig und Berlin.

Brasilien sollte Hannelore Vieth allerdings nicht mehr loslassen: bereits im Janu-ar 1979 ging sie wieder dort hin – diesmal für die DAHW. Heute ist Brasilien ihre Heimat geworden: Hier hat sie ihren Sohn zur Welt gebracht und zusätzlich ein Waisenkind adoptiert – als alleinerziehende Mutter in einer Männergesellschaft.

Nach vielen Jahren in verschiedenen Leprakrankenhäusern begann die Dort-munderin 1996 mit dem Aufbau eines staatlichen Leprakontroll-Programms in Maranhao. Dieser Bundesstaat im Norden Brasiliens gehört zu den ärmsten Regionen des Landes.
In ihrem Heimaturlaub ruht sich die Entwicklungshelferin nicht aus, sondern hält in Deutschland Vorträge über ihre Arbeit. So nutzt sie ihre Freizeit, um auf die Notwendigkeit der Hilfe aufmerksam zu machen: Brasilien hat nach Indien welt-weit die meisten Leprakranken.

International anerkannt ist ihr medizinisches Wissen über die Vermeidung von Behinderungen sowie die Behandlung von Augenleiden bei Leprapatienten. Auch bei der Überwindung von Stigma und Ausgrenzung ihrer Patienten in Brasilien hat Hannelore Vieth große Verdienste erworben.
Die DAHW freut sich über diese hohe Auszeichnung einer langjährigen und verdienten Kollegin und bedankt sich bei Hannelore Vieth für das langjährige Engagement, das weit über den Status eines „normalen“ Arbeitsverhältnisses hinaus geht. Die Auszeichnung mit dem Bundesverdienstkreuz findet im Auftrag des Bundespräsidenten durch den deutsche Honorarkonsul in Sao Luis statt.


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