13. Oktober 2011

Dr. Ruth Pfau bei "ihrer" Schule in Leipzig

Ruth-Pfau-Schule bereitet ihrer Namenspatronin herzlichen Empfang

(Würzburg, 13. Oktober 2010). Seit dem 10. Dezember des vergangenen Jahres trägt die Berufsschule für Gesundheit und Sozialwesen der Stadt Leipzig den Namen von Dr. Ruth Pfau. Die berühmte Lepra-Ärztin und Ordensfrau, in Leipzig geboren und aufgewachsen, konnte allerdings zur Namensgebung nicht anwesend sein: Zu groß war die Belastung nach der großen Flutkatastrophe in Pakistan, wo sie seit mehr als 50 Jahren lebt und arbeitet.

Jetzt ist Ruth Pfau erstmals wieder in Deutschland und kann endlich auch „ihre“ Schule besuchen. Schüler, Lehrer und Eltern haben ihr einen großen Empfang bereitet: Über drei Stunden liefen Ehrungen, ein von den Schülern gestaltetes Gesprächsforum, zahlreiche Fragen und noch mehr einzelne Gespräche.

Gebannt hingen mehr als 200 Schülerinnen und Schüler an den Lippen der inzwischen 82-jährigen Ärztin, als sie von ihrer Arbeit in Karachi erzählt hat. Fast hatte es den Anschein, als wollten viele Schüler gleich ihrer Namenspatronin nach Pakistan folgen.

Die Berufsschule bildet junge Menschen in Gesundheits- und Sozialberufen aus und hat bereits angekündigt, durch Paten- und Partnerschaften dieses Wissen auch nach Pakistan bringen zu wollen. Geplant sind für die Zukunft Besuche von Lehrern und Schülern aus Leipzig in Karachi, wo das von Dr. Ruth Pfau gegründete Hospital des Mary Adelaide Leprosy Centre (MALC) steht.

Sichtlich gerührt war die Ordensfrau dann, als sie alte Schulfreundinnen erblickte, die ebenfalls durch die Ruth-Pfau-Schule eingeladen wurden. So lange hatte man sich nicht gesehen, so viel gab es zu erzählen von Leipzigs berühmter Tochter. Doch Ruth Pfau wollte gern auch erfahren, wie es denn heute aussieht in ihrer Heimatstadt, die sich so stark verändert hat.

Nach einem ausführlichen Rundgang durch die Schule haben Schüler und Lehrer eine Spende von 1.000 Euro an die DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe überreicht. Seit fast 50 Jahren unterstützt die DAHW die Arbeit von Ruth Pfau in Pakistan. Dadurch war es möglich, die Zahl der Leprapatienten in dem armen Land drastisch zu reduzieren.