(Würzburg / Freiburg, 14. Mai 2014). Die Lepra-Ärztin und Ordensfrau Dr. Ruth Pfau
ist mit der Ehrendoktorwürde der Universität Freiburg geehrt worden.
Damit würdigt die Theologische Fakultät ihr herausragendes soziales
Engagement nicht nur für den Glauben, sondern besonders für die an
Krankheiten der Armut leidenden Menschen, unabhängig derer religiöser
Überzeugungen.
Professor Dr. Klaus Baumann, Dekan der Theologischen Fakultät,
sieht in Dr. Ruth Pfau eine würdige Ehrendoktorin seiner Universität:
„Aus der Liebe Christi heraus Not zu sehen und nachhaltig zu handeln
gibt ohne Worte Zeugnis von der Liebe Gottes zu den Menschen – ohne
damit jemanden religiös bedrängen zu wollen.“
Foto: Franz Ehret
Bei
der Feier ihrer Ehrenpromotion betonte die 84-jährige Ordensfrau, sich
weiterhin um die Menschen zu kümmern, die an Lepra oder deren Spätfolgen
leiden. Mit bewegenden Beispielen von Einzelschicksalen in der
Lepra-Arbeit und aus der Arbeit für Menschen mit Behinderungen nahm sie
die gebannt lauschenden Zuhörer mit nach Pakistan und Afghanistan.
Dann brachte Dr. med. Dr. h.c. Ruth Pfau den Festsaal in ihrer
einzigartigen Art zum Lachen: "Ich weiß nicht, wie ich zu der Ehre
komme. Aber dies auszuschlagen, als der Anruf kam, dazu war ich auch
nicht in der Stimmung. Mein Vater hätte sich wirklich gefreut. Und ich
natürlich auch."
Foto: Franz Ehret
Zuvor
hatte Prof. Dr. Michael Albus in seiner sehr persönlichen Laudatio aus
der langjährigen Freundschaft mit Ruth Pfau erzählt. "Für mich hast Du
Dir diesen Titel schon vielfach und früher in Deinem Leben erworben,
indem Du den Glauben tausendfach gelebt hast. Du redest nicht nur
darüber. Du springst selber, wieder und wieder. Mit der Zuversicht, in
der Regel geht alles gut aus."
Dekan Baumann bedankte sich abschließend auf besondere Weise:
"Danke dafür, dass Sie da sind. Sie geben dem Glauben ein einzigartiges,
liebevolles Gesicht."
Seit 54 Jahren lebt und arbeitet Ruth Pfau in Pakistan und ist im
ganzen Land überaus bekannt – als katholische Ordensfrau in der
Islamischen Republik Pakistan ist dies nicht selbstverständlich. Als
Koordinatorin des Lepra-Kontrollprogramms bekleidete sie sogar den Rang
einer Staatssekretärin.
Für ihre Arbeit ist sie oft ausgezeichnet worden, beispielsweise
mit dem Marion-Dönhoff-Preis, dem Fernsehpreis Bambi oder in diesem Jahr
mit dem Klaus-Hemmerle-Preis der deutschen Fokolar-Bewegung.
Seit 1961 unterstützt die DAHW die Arbeit von Dr. Ruth Pfau mit
insgesamt fast 40 Millionen Euro. Für die langfristige und nachhaltige
Absicherung ihrer Arbeit hat die DAHW 1996 die Ruth-Pfau-Stiftung
gegründet.