25. Februar 2016

Ein Abend über Tansania

Anlässlich der 50-jährigen Städtepartnerschaft zwischen Würzburg und dem tansanischen Mwanza veranstalteten die DAHW Deutsche Lepra und Tuberkulosehilfe e.V., dass Missionsärztliche Institut und Mwanza e.V. einen Informationsabend über Tansania und wie dort mit Lepra und Tuberkulose umgegangen wird.

(Würzburg, 24. Februar 2016). Anlässlich der 50-jährigen Städtepartnerschaft zwischen Würzburg und dem tansanischen Mwanza stellte Roland Müller von der DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe e. V. während einer Abendveranstaltung die Projektarbeit des Würzburger Hilfswerkes in Tansania und Sansibar sowie das Nationalprogramm zu Lepra und Tuberkulose vor. Er selbst war von 2006 bis 2012 Repräsentant der DAHW im Land.

Roland Müller berichtet
vom Programm in Tansania
Foto: Sabine Ludwig

 

Er erzählte von Leprosarien, die von der DAHW unterstützt werden, von gemeindenaher Rehabilitation, „bei der die Menschen selbst entscheiden können, was für sie gut ist“ und von Selbsthilfegruppen, deren Mitglieder durch Kleinkredite einen ersten Schritt in die Selbständigkeit wagen können. Und er erinnerte sich an die Anfangsschwierigkeiten, wo, im Gegensatz zu heute, nur ganz wenige Straßen asphaltiert waren und ein Vorankommen sehr schwierig war. Der Abend wurde gemeinsam von MWANZA e.V., dem Missionsärztlichen Institut (MI) und der DAHW veranstaltet.

Auch Michael Stolz, Vorsitzender von Mwanza e. V., war schon oft im Land. „Durch unsere Städtepartnerschaft lassen sich Fluchtursachen bekämpfen“, ist er überzeugt. Das Land sei auf einem guten Weg, denn Flüchtlinge aus Tansania gibt es nicht. „Der Präsident macht mit seiner Anti-Korruptionspolitik einen guten Anfang.“

 

Dr. Christa Kasang über die Gefahren der Tuberkulose
Foto: Sabine Ludwig

 

Gerade aus Tansania zurück ist Dr. Christa Kasang vom Missionsärztlichen Institut und DAHW-Forschungskoordinatorin. Sie hat sich über den Aufbau eines Tuberkulose-Labors und über TB-Erkrankungen bei Gefangenen in Mwanza informiert. „Die DAHW unterstützt die TB-Diagnostik im Bugando Medical Center in Mwanza, das auch Referenzlabor für das ganze Land ist sowie die Ausbildung der Labormitarbeiter. Doch die Tendenz multiresistenter TB sei auch in Tansania steigend.

Besonders prekär ist die Lage bei Gefängnisinsassen. Dabei seien die überfüllten Gefängnisse eine Brutstätte für die Krankheit. Dr. Kasang hat vor Ort geforscht, und die Arbeit der Gesundheitsstation am Gefängnis untersucht. „Von 2.900 Gefangenen wurden 32 positiv gestet.“ Doch es gibt auch gute Nachrichten: „TB ist heilbar“, betont Dr. Kasang. Und gefeiert wird die fast 60-jährige erfolgreiche medizinische Partnerschaft zwischen der DAHW und Mwanza.

Beim anschließenden Get Together wurden tansanische Getränke verkauft. „Der Verkaufserlös kommt der Projektarbeit in Tansania zu Gute“, betont Florian Hundhammer von der DAHW.