10. Februar 2022

Eine Anlaufstelle für Menschen, die an Lepra leiden

Jackson Bwambale und Jethu Masika bei ihrer Hochzeit. Foto: Enric Boixadós / DAHW

Die große Liebe und der perfekte Job.

Feuchte Nebelschwaden liegen über der großflächigen Anlage. Die Grenze zum Kongo ist nur ein paar Kilometer entfernt, und in der Ferne ragen die Rwenzori-Berge in die Höhe. Auch die Gipfel sind in dichten Nebel getaucht. Dort leben sie, die berühmten Berggorillas.

Hier im tropischen Südwesten Ugandas liegt das Krankenhaus in Kagando. Patienten, die an Lepra oder dadurch verursachte Behinderungen leiden, finden hier seit Jahrzehnten Unterstützung durch die DAHW. Einer von ihnen ist Jackson.

Trotz Lepra die große Liebe gefunden

Immer wieder betrachtet Jackson Bwambale das Foto in seiner Hand.

„Das war der schönste Tag meines Lebens“, erinnert er sich „mit Jethu in der Kirche vor den Traualtar treten.“ Jetzt sitzen sie beisammen im eigenen Haus auf dem Sofa und sehen sich glücklich an. Es war Liebe auf den ersten Blick, die Jethu beim Anblick des ehemaligen Leprapatienten verspürte. „Die verstümmelten Hände machen mir nichts aus, ich liebe ihn“, erklärt die Ehefrau. Jackson hat es gut getroffen.

Jackson hat seine Frau Jethu bei der Arbeit kennengelernt, als sie zur Untersuchung ins Krankenhaus kam. Nun sitzt Jethu ganz dicht neben ihm auf dem Sofa und erzählt leise von der tiefen Liebe, die sie für ihn empfindet. Jackson drückt dankbar ihre Hand. Seine Arbeit ermöglicht ihnen das Häuschen und ein oder zwei Stückchen Land, die er in Zukunft hinzukaufen möchte. Jethu, die als Schneiderin arbeitet, spart fleißig mit. Von ihrem Gehalt geht noch die Miete für den Platz ab, auf dem sie ihre Nähmaschine aufstellt. Sie lächelt, als sie erzählt, dass ihr Mann ihr den Nähkurs finanziert hat.

Klagen können die beiden nicht. Das Schulgeld für die zwei Kinder kann regelmäßig gezahlt werden. „Ich bin unendlich dankbar, dass ich den Job im Krankenhaus habe“, sagt er. Denn dort, wo er als Kranker einstmals erfolgreich behandelt wurde, schätzt und respektiert man ihn heute als Kollegen.