24. Juni 2016

Entwicklung ist der neue Name für Frieden

Eberhard Schockenhoff, Professor für Moraltheologie in Freiburg und Mitglied des Deutschen Ethikrates, referierte auf der Mitgliederversammlung der DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe über "Entwicklung ist der neue Name für Frieden – Entwicklungszusammenarbeit als Weg zu einem gerechteren* Frieden"

Eberhard Schockenhoff, Professor für Moraltheologie in Freiburg im Breisgau und seit 2001 außerdem Mitglied des Deutschen Ethikrates, hielt auf der Mitgliederversammlung der DAHW Deutsche Lepra – und Tuberkulosehilfe am 18. Juni 2016 in Würzburg einen spannenden Vortrag mit dem Thema „Entwicklung ist der neue Name für Frieden – Entwicklungszusammenarbeit als Weg zu einem gerechteren Frieden“.

Kernaussage dabei: Nur Armutsbekämpfung und Bildung sowie die Entwicklung echter Demokratien führen zu langanhaltendem Frieden. Gesellschaften, die selber die Form der Demokratie wählten, hätten gelernt, innere Konflikte demokratisch zu lösen. Das sei eine Grundvoraussetzung dafür, Konflikte mit anderen Ländern friedlich zu lösen. Untereinander würden Demokratien tendenziell überhaupt keine Kriege mehr führen.

Für eine funktionierende Demokratie bedarf es einer effektiven und ehrlichen Armutsbekämpfung sowie eines qualitativ guten Bildungssystems, welches allen Menschen zugänglich sein muss.

In einer angeregten Diskussion warfen die Mitglieder der DAHW dann auch die Frage auf, was jeder Einzelne tun könne. Die Erkenntnis, dass jeder es ein Stück in der Hand hat, wie gerecht es in der Welt zugeht, ist nicht neu. Dennoch diskutierten die Anwesenden leidenschaftlich, wie stark wir uns in unserem Wohlstand beschneiden müssten, damit es auf der Welt gerechter zugeht, als Grundlage dafür, dass sich ein gerechter Frieden ausbreiten könnte.

*Gerechter Friede ist ein Leitbild für Friedensethik und Friedenspolitik in der christlichen Ökumene. Grundgedanke des Leitbildes ist, dass Frieden mehr ist als die Abwesenheit von Gewalt. (Quelle: Wikipedia)