26. Juni 2013

Feiger Mordanschlag auf Lepra-Arzt

DAHW-Mitarbeiter Dr. Al-Qubati jetzt außer Lebensgefahr

(Würzburg, 25. Juni 2013). Dr. Yasin Al-Qubati, leitender Mediziner der DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe in Jemen, wurde bei einem Mordanschlag in Thaiz lebensgefährlich verletzt. Nach einer Notoperation ist der Lepra-Arzt und Repräsentant der DAHW inzwischen außer Lebensgefahr und durfte die Intensivstation des Krankenhauses verlassen.

Der Attentäter hatte sich als Leprapatient ausgegeben, um an Dr. Al-Qubati zu gelangen. Dann zog er ein Messer und stach 17 Mal auf den Mann ein, der sich seit vielen Jahren um die Leprakranken in Jemen kümmert. Wahrscheinlich in der Annahme, sein Opfer sei tot, ließ er von ihm ab und verschwand.

Überlebt hat Dr. Al-Qubati nur, weil sich sein Büro und das des nationalen Lepra-Kontrollprogramms im Krankenhaus von Thaiz befinden, so war der Weg zu der sofortigen Not-OP kurz.

DAHW-Geschäftsführer Burkard Kömm verurteilt den Mordanschlag scharf: „Wir sind geschockt über die Brutalität und die Abscheulichkeit dieses Verbrechens gegen einen Menschen, der sich immer für die Ärmsten der Armen sowie für die Ausgestoßenen eingesetzt hat. Die DAHW wird trotz dieser Vorfälle weiterhin den Menschen in Jemen helfen, die an Krankheiten der Armut leiden.“

Im November 2011 haben bis heute unbekannte Täter das Büro der DAHW und des Lepra-Programms beschossen. Dr. Yasin Al-Qubati war zu diesem Zeitpunkt im vorübergehenden Exil, weil er während des arabischen Frühlings eindeutig Position für die Opposition und gegen den damaligen Präsidenten Abdullah Saleh bezogen hatte.

Ende Februar 2012 übergab Saleh die Macht an seinen bisherigen Stellvertreter Abed Hadi. Trotz zahlreicher Warnungen kehrte Dr. Al-Qubati nach über einem Jahr in seine Heimat zurück, weil ihm die von Lepra betroffenen Menschen am Herzen liegen.

Die DAHW unterstützt seit 1965 das Krankenhaus „City of Light“ in Thaiz. Von dort aus koordiniert das Team um Dr. Al-Qubati und seinen Kollegen Dr. Abdul Rahim Al-Samid die Aktivitäten des nationalen Lepra-Kontrollprogramms. Die DAHW unterstützt diese Arbeit in Jemen mit mehr als 100.000 Euro pro Jahr, im laufenden Jahr sind es 113.000 Euro.