22. November 2012

Fernsehpreis "Bambi" für Dr. Ruth Pfau

Ehrung als "Stille Heldin" begeistert das Publikum

Die Lepra-Ärztin und Ordensfrau Dr. Ruth Pfau ist mit dem „Bambi“ als „stille Heldin“ ausgezeichnet worden. In der großen TV-Gala hat Laudator Johannes B. Kerner sie als „Superstar“ bezeichnet, deren Namen man so schnell nicht vergisst. Beim Gang auf die Bühne erhielt Ruth Pfau minuten-lang Standing Ovations von den fast ausnahmslos prominenten Gästen.

(Düsseldorf / Würzburg, November 2012). „Gott macht keine Ausschussware“, sagt Ruth Pfau in dem kurzen Film, mit dem die ARD sie vorgestellt hat. Das sei ihr Antrieb, immer für „ihre“ Lepra-Patienten da zu sein, betonte die Ärztin in ihrer Dankrede und kündigte an, daher nicht dauerhaft nach Deutschland zurückkehren zu wollen.

„Ihre Welt ist nicht meine Welt“, sagte Pfau auch mit Blick auf Luxus und Glamour der Veranstaltung: „Und mit mir haben Sie 58% der Menschen Pakistans eingeladen, die heute Abend hungrig zu Bett gehen.“ Dann dankte sie der DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe, die ihre Arbeit in Pakistan ermöglicht hat.

DAHW-Geschäftsführer Burkard Kömm meint: „Nicht von ungefähr finanzieren wir die Arbeit von Dr. Ruth Pfau bereits seit 50 Jahren und werden dies sowohl mit Spendengeldern der DAHW als auch - ergänzend - mit der von uns gegründeten Ruth-Pfau-Stiftung langfristig weiter sichern.“


So können Sie helfen:

Unterstützen Sie Dr. Ruth Pfau bei ihrer Arbeit in Pakistan


Dr. Ruth Pfau ist 1960 in der pakistanischen Hafenstadt Karachi angekommen. Ursprünglich sollte sie für ihren Orden nach Indien reisen, musste aber aufgrund von Problemen mit dem Visum zunächst in Karachi bleiben. In dieser Zeit fing sie an, sich um die Leprakranken an den Straßenrändern zu kümmern, die überall sonst verstoßen wurden.

Nach kurzer Zeit kam sie zu dem Schluss, dass genau dies ihre Aufgabe war, ein Jahr später wurde die bis heute andauernde Zusammenarbeit mit der DAHW begründet. Auch mit dieser Unterstützung gründete Ruth Pfau in Karachi das „Marie Adelaide Leprosy Centre“ (MALC) und fing an, Leprahelfer auszubilden. Unermüdlich setzt sie sich immer wieder für Menschenrechte, Völkerverständi-gung und die Achtung aller Religionen ein.

Aus dem landesweiten Einsatz dieser Mitarbeiter entstand in Pakistan das Lepra-Kontrollprogramm, durch das die Zahl der Patienten in den ersten 30 Jahren von über 100.000 (1960) auf 10.000 (1991) sank. Heute erkranken jährlich hunderte Menschen neu an Lepra. Hundertausende müssen immer noch betreut werden, denn das Leprabakterium richtet dauerhaften gesundheitlichen Schaden an.