18. August 2018

Gedenktag in Karachi

Mit einem Gottesdienst, einem Besuch am Grab und einer Gedenkfeier im MALC gedachten am 10. August 2018 zahlreiche Menschen der vor einem Jahr verstorbenen Sr. Dr. Ruth Pfau.

Gottesdienst in der Kathedrale

Der langjährige Begleiter von Dr. Pfau, Erzbischof Joseph Kardinal Coutts, feierte das Pontifikalamt mit den Konzelebranten Pater Saleh Diego und Pater Cyril Nelson in der St. Patrick's Cathedral, Karachi.

Während seiner Laudatio über das Leben von Dr. Ruth Pfau sagte Joseph Kardinal Coutts, Dr. Pfau sei wie ein guter Hirte gewesen. Sie widmete ihr ganzes Leben den Patienten und den Menschen, mit denen sie arbeitete. Er zitierte auch diese Aussage von Dr. Pfau: „Als Ärztin ist es nicht nur meine Aufgabe, den Menschen Medizin zu geben. Ich behandle die Menschen und ich will, dass sie wieder lebendig werden.“

Der Grund, warum wir uns so liebevoll an sie erinnern, sei, dass sie gekommen war, um Leben zu geben – um die Fülle des Lebens zu geben, so der Kardinal in seiner Ansprache.

Auch unterstrich er, dass Dr. Pfau sich nie vor Personen mit Lepra-bedingten Missbildungen scheute. Darum sollten auch wir ihnen die Hand schütteln, denn sie seien ja dank der Arbeit des MALC und ihrer zahlreichen Mitarbeiter geheilt und seien somit wie wir. Sie sollten mit Würde behandelt werden wie unsere sonstigen Freunde und wir sollten keine Angst vor ihren Missbildungen haben.

Kardinal Coutts betonte, dass Sr. Dr. Ruth Pfau ein Erbe hinterlassen habe, dem wir alle selbst folgen könnten.

An der Messe nahmen der deutsche Generalkonsul Eugen Wollfarth, viele Mitarbeiter und Vorstandsmitglieder des Marie Adelaide Leprosy Center (MALC), Schwestern der Gesellschaft der Töchter vom Herzen Mariä sowie Schülerinnen und Schüler der St. Patrick's Girls High School, St. Joseph's Convent School und St. Patrick's High School teil.

Auch zahlreiche Spender und Gratulanten waren zum Jahresgedächtnis gekommen.

Gegen Ende der Messe sprach Mervyn Lobo, CEO des MALC, im Namen der gesamten Belegschaft über das Gefühl der Traurigkeit bei dieser Gelegenheit: „Traurigkeit, weil wir Dr. Pfaus körperliche Anwesenheit wirklich vermissen.”

Er erwähnte, dass es ihn Bescheidenheit gelehrt hätte, fast 28 Jahre lang mit ihr zusammenzuarbeiten. Denn sie sei etwas Besonderes gewesen, da sie anderen immer das Gefühl gegeben habe, etwas ganz Besonderes zu sein. Sie habe allen das Vertrauen vermittelt, dass sie alles tun könnten. Deshalb könne MALC feststellen, dass die Lepra zwar von ganz normalen Menschen kontrolliert werde, die aber von einer so außergewöhnlichen Frau ausgebildet und geleitet worden seien.

 

Unterstützen Sie auch weiterhin die Arbeit von Dr. Ruth Pfau.