Okuti* ist 86 Jahre alt und wohnt im Dorf Anyafio im Bezirk Maracha in Uganda. Lange Zeit litt er an einer Tuberkulose der Wirbelsäule – ohne es zu wissen. Dank speziell für TB ausgebildeten Gemeindemitgliedern erhielt er nicht nur die richtige Diagnose, sondern umfassende individuelle Unterstützung, um wieder gesund zu werden.
Wer Tuberkulose hört, denkt wahrscheinlich als erstes an die Lungen-TB. Aber der Erreger kann über die Blutbahn auch Organe außerhalb der Atemwege betreffen wie zum Beispiel Lymphknoten, Harnwege, Knochen oder Gelenke. Selbst für ausgebildete Mediziner*innen ist eine solche Form der extrapulmonalen TB nicht einfach zu diagnostizieren. Auch bei Okuti erkannte lange Zeit niemand, dass er an einer Wirbelsäulentuberkulose erkrankt war. Dabei hatte sie bereits Entzündungen und in der Folge Schädigungen des Knochengewebes verursacht, wodurch sich ein Buckel gebildet hatte.
In seiner Not suchte Okuti traditionelle Heiler auf, die mit Kräutern und Ritualen versuchten, sein Leid zu lindern. Doch ohne Erfolg. Dann wendete sich sein Schicksal: Okuti wurde von freiwilligen „Gesundheitsinspektor*innen“. Das sind Dorfbewohner*innen, die im Rahmen eines gemeindebasierten Projektes der DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe ausgebildet wurden, um über TB aufzuklären, Betroffene zu finden und zur Diagnose und Behandlung an das St. Joseph's Hospital Maracha zu überweisen. Mit diesem Krankenhaus unterhält die DAHW seit vielen Jahren eine vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) unterstützte Klinikpartnerschaft.