18. August 2020

Gesundheit bewahren – Krankheiten vermeiden

Sauberes Wasser für die Hygiene und Wundversorgung verbessert die Heilungschancen. Foto: DAHW Tansania

Der Schutz vor Infektionen und Erkrankungen steht immer im Vordergrund der Projektarbeit.

Sauberes Wasser ist in der reichen Welt, in der wir leben dürfen, eine Selbstverständlichkeit. In tropischen Regionen ist das anders, dort ist die Verfügbarkeit von Wasser ein Luxus, den sich nur wenige Menschen „leisten“ können. Die in einfachsten Verhältnissen lebende Bevölkerungsmehrheit muss oft verunreinigte Wasserquellen nutzen.

Sauberes Wasser ist ein entscheidender Faktor für die Gesundheit von Menschen. Aus den Projekten zur Bekämpfung vernachlässigter tropischer Erkrankungen wissen wir, dass die Verwendung von verunreinigtem Wasser die Übertragung von Krankheitserregern begünstigt. Jährlich sterben dadurch Millionen von Menschen. Der Zugang zu Trinkwasser und zu Abwassersystemen ist für die Vereinten Nationen (UN) ein Menschenrecht.

Laut einem Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) beziehen immer noch 748 Millionen Menschen ihr Wasser zum Trinken, Zubereiten von Speisen etc. aus unzureichend sicheren Quellen. 173 Millionen verwenden Wasser aus Seen oder Flüssen. Knapp ein Viertel der Weltbevölkerung muss Trinkwasser nutzen, das zumindest zeitweise mit Fäkalien kontaminiert sein kann.

Die DAHW berücksichtigt diese Fakten bei der Bekämpfung und Eindämmung vernachlässigter Krankheiten. Die elementaren Faktoren WAsser, Sanitäranlagen und Hygiene (WASH) sind zu einem wichtigen Element und Teil der medizinischen Programme geworden.

Unser Fokus ist der Zugang zu sauberem Wasser und die Verbesserung der hygienischen Bedingungen für die betroffenen Menschen. Die damit einhergehende Unterbrechung von Infektionswegen hilft, die Verbreitung von Krankheiten einzudämmen. Die Bewahrung der Gesundheit ist immer besser als die Heilung von Erkrankten.

Aufklärung der Bevölkerung

Wir klären die Bevölkerung über die Gefahren auf und informieren, wie sie sich bestmöglich schützen. So wächst ein Bewusstsein für die Zusammenhänge von hygienischem Verhalten und der Eindämmung von Krankheiten. Kulturelle Untervernachlässigschiede werden von den lokalen Gesundheitsmitarbeiter*innen berücksichtigt. Den Auf- und Ausbau von Infrastruktur zur Versorgung mit Wasser und sanitären Anlagen in den Projekten unterstützen wir. Erst der Zugang zu sauberen Quellen und Sanitäranlagen ermöglicht den Menschen, sich zu schützen.

Bei humanitären Krisen zählen Nahrung und eine adäquate WASHVersorgung zu den wichtigsten menschlichen Grundbedürfnissen. Dies verdeutlichen die Erfahrungen aus einem Projekt der DAHW für geflüchtete Menschen in Myanmar. Die Rohingya, die in der Region Rakhine im Süden Myanmars nahe der Grenze zu Bangladesch leben, sind laut der UNO die am stärksten verfolgte Minderheit der Welt. Seit mehr als 70 Jahren werden die muslimisch geprägten Rohingya durch den buddhistisch geprägten Staat Myanmar unterdrückt.

2017 nahmen die Spannungen erneut zu. Vertreibungen, Massaker und Vergewaltigungen zwangen mehr als eine halbe Million Rohingya zur Flucht nach Bangladesch. Viele, insbesondere Menschen mit Behinderungen, konnten aus den islamischen Lagern und Dörfern in der Region Sittwe nicht fliehen. Hier gibt es zum Teil überhaupt keine Toiletten. Wenn es sie gibt, sind sie oft kaputt, verschmutzt und meist weit von den Unterkünften entfernt. Für Menschen mit Behinderungen so kaum zu erreichen oder nicht zugänglich.

Erfolge machen Mut

Gemeinsam mit unserer lokalen Partnerorganisation SMTF (Shwe Minn Tha Foundation) haben wir in zwei Lagern für Vertriebene und drei Dörfern neue Toiletten errichtet. Wir installierten Handpumpen und bauten einen neuen Brunnen mit Zugangsrampe. Außerdem stellten wir den Haushalten spezielle Speichertanks zur Verfügung, um ausreichend Wasser zum Trinken, Kochen und Waschen zu haben. Zusätzlich erhielten sie Hygieneartikel wie Seifen, Zahnbürsten und Handtücher.

Die positiven Erfahrungen stärken und machen Mut, den eingeschlagenen Weg weiter zu gehen. Bitte unterstützen Sie uns dabei!