12. Oktober 2007

Hohe Auszeichnung für DAHW-Gründerin

Irene Kober erhält das Bundesverdienstkreuz

(Würzburg, 12.10.2007). Irene Kober, Gründerin der Deutschen Lepra- und Tuberkulosehilfe (DAHW) ist heute mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden. Die 81-jährige Würzburgerin erhielt diese hohe Auszeichnung aus den Händen von Staatsminister Eberhard Sinner für ihre Leistung bei Gründung und Aufbau des Hilfswerkes.

"Zu einer Zeit, als auch in vielen Teilen Deutschlands noch große Not herrschte, blickte Irene Kober über den Tellerrand hinaus und kümmerte sich um die Ausgestoßenen in den ärmsten Ländern unserer Welt“, sagte der Minister zu den Gründen der Auszeichnung. Das Ehepaar Irene und Hermann Kober hatte 1956 Hilfslieferungen für Leprakranke in Äthiopien organisiert und am 18. Januar 1957 das Deutsche Aussätzigen-Hilfswerk gegründet, das sich 2003 in Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe umbenannt hat).

DAHW-Präsident Alois Pöschmann fügte aus eigener Erfahrung hinzu: "Ohne die aufopferungsvolle ehrenamtliche Arbeit von Irene Kober wäre eine wirklich effiziente Hilfe niemals möglich gewesen. Sie organisierte den gesamten Verein von ihrem Küchentisch aus – Buchhaltung und Sekretariat neben dem Haushalt mit drei kleinen Kindern.“

Als wäre dies noch nicht genug gewesen, erstellte Irene Kober gleichzeitig die Spenderkartei der DAHW mit damals unvorstellbaren 300.000 Adressen – ohne EDV, ausschließlich manuell mit Stift und Karteikarten. Als diese Daten später mit Computern verarbeitet wurden, lehnte sie sich immer noch nicht zurück, sondern baute das Zentralarchiv der DAHW auf.

Ihre ehrenamtliche Arbeit führte die DAHW-Gründerin auch nach dem Tod ihres Mannes 1998 noch weiter, bevor sie sich im Jahr 2002 in den Ruhestand verabschiedet hat – im Alter von 76 Jahren. Als Gründungsmitglied ist sie dem Verein allerdings weiterhin eng und freundschaftlich verbunden.

DAHW-Geschäftsführer Jürgen Hammelehle hob besonders das Risiko heraus, in das sich die junge Ehefrau und Mutter vor mehr als 50 Jahren begeben hatte: "Wenn wir heute Entwicklungshelfer in ferne Länder schicken, dann sind diese Menschen durch das Entwicklungshilfegesetz abgesichert. Alles, bis hin zu Beiträgen der Sozialversicherungen, ist dort genau geregelt. Vor 50 Jahren aber gab es diese Grundlagen noch gar nicht. Wenn Frau Kober für ihren Mann und die Entwicklungshelfer die Reisen nach Äthiopien organisiert hat, dann musste sie sich auch selbst um alle möglichen Risiken kümmern.“

Präsidium, Geschäftsführung und alle Mitarbeiter der DAHW sind stolz und froh, dass mit Irene Kober eine Frau ausgezeichnet wurde, deren Lebenswerk diese Ehre mehr als verdient hat.

 

Hohe Auszeichnung für DAHW-Gründerin Irene Kober (v.l.n.r. Staatsminister Eberhard Sinner, Irene Kober und Regierungspräsident Paul Beinhofer). Foto: DAHW/J. Hövekenmeier

 

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