Ganta, Nimba County, Liberia / Würzburg, 17.06.2025: Im von der DAHW unterstützten Ganta Rehab Center in Liberia finden Menschen Unterstützung, die von Lepra, Tuberkulose und/oder Buruli Ulcer betroffen sind. Auch Roland fand den Weg dorthin – über viele Umwege. Das ist seine Geschichte.
"Mein Name ist Roland, ich bin 19 Jahre alt und komme aus Liberia. Meine Eltern stammen aus Grand Bassa County, wo sie leben und Landwirtschaft betreiben. Ich bin das älteste von acht Kindern. Vor drei Jahren habe ich die High School abgeschlossen und dann begonnen zu arbeiten, um mir eine Ausbildung zu finanzieren, denn meine Eltern konnten mir kein Studium finanzieren. In meiner Freizeit spiele ich gern Basketball, außerdem schaue ich gern europäische Fußballspiele und bin ein Fan des FC Barcelona.
Eines Tages entdeckte ich einen Ausschlag auf meiner Hand. Ich dachte, das käme von der Hitze, ging zur Apotheke und kaufte mir eine Salbe. Aber die Salbe half nicht, die Ausschläge breiteten sich immer weiter auf. Ein Hautarzt in Monrovia konnte mir nicht weiterhelfen, auch die Ärzte im größten Überweisungskrankenhaus Liberias, in das meine Eltern mich brachten, wussten keinen Rat.
Die Krankheit verschlimmerte sich. Ich hatte Wunden am ganzen Körper.
Dann kam ein Freund der Familie zu Besuch. Er sah meinen Zustand und riet meiner Familie, mich sofort ins Ganta Rehab Center in Nimba County zu bringen. Zufällig hatte er selbst in den 1980er Jahren dort gearbeitet. Meine Symptome kamen ihm bekannt vor.
In Ganta wurde mir gesagt, dass ich Lepra habe. Ich verlor sofort die Hoffnung. Doch der Arzt half mir. Er sagte, ich würde wieder gesund werden und dass die Behandlung kostenlos sei. Ich müsse mir keine Sorgen machen. Auch die Krankenschwestern nahmen mich herzlich auf und versorgten mich gut.
Innerhalb des ersten Behandlungsmonats veränderte sich alles. Meine Wunden begannen endlich zu heilen. Dank der Behandlung fühle ich mich besser, viel stärker und gesünder.
Mein Traum ist es, Geschäftsmann zu werden. Dann kann ich meine Ausbildung fortsetzen und meine Eltern unterstützen."